Begegnungen zwischen Frauen

 In der Predigt vom Sonntag beschäftigte sich Pastoralassistentin Sigrun Savoy mit der Begegnung der schwangeneren Frauen Elisabeth und Maria.

 

Predigt zum Ausdrucken

Liebe Gottesdienstbesucherinnen und Besucher!

Im heutigen Evangelium von Lukas hörten wir von der Begegnung zweier Frauen. Beide schwanger, beide In Erwartung eines Kindes. Guter Hoffnung. Beide in keiner leichten Situation. Elisabeth, die ältere die schon fast zu alte für ein Kind, bis vor kurzem noch verspottete wegen ihrer Unfruchtbarkeit. Sie erinnert uns an andere Frauen, die lange  vor ihr gelebt haben. Die den späten Segen einer Schwangerschaft erleben durften. Z.B. Hannah, oder Sarah, die Frau Abrahams…..
Auf der anderen Seite Maria, die junge Frau, fast zu jung für ein Kind. Die Umstände alles andere als normal.
Das Evangelium ist nicht so lang, wie an manchen anderen Sonntagen. Aber diese kurze Stelle hat eine ganz besondere Dynamik.
Wie begegnen sich diese Frauen?
Maria eilte in die Stadt im Bergland von Judäa, endlich ist sie dort angekommen. Sie geht in das Haus ihrer Cousine Elisabeth.
Ich habe versucht mich in die Situation zu versetzen.
Was erwartet sich Maria? Mitgefühl – einen guten Rat – von der sehr viel älteren Frau?
Was würde sie bei mir, bei uns erwarten? Würden wir Maria so begrüßen, wie es Elisabeth getan hat?
Wie gut muss sich Maria aufgenommen, ja aufgehoben gefühlt haben, als sie diesen Gruß hörte!

Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen,
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Selig ist die, die geglaubt hat,
dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Maria gesegnet und selig gepriesen, auf  diese Begrüßung wird das Magnificat neu bedeutungsvoll.
Maria hat Gottes Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Treue verspürt und erlebt und betet darum mit vollen Herzen:

Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Es ist eine besondere, offene intime Begegnung, zwei solidarische Frauen!
Gute Begegnungen haben wir oft mit verschiedenen Frauen, manchmal geht es uns wie Maria, manchmal wie Elisabeth. In unserer Pfarre gibt es viele Begegnungen mit verschiedensten Frauen, alten und jungen.
Ich wünsche Euch viele herzliche Begegnungen, mit anderen Menschen.
Ich danke euch für, die vielen Begegnungen, Ihr habt mir Gott in diesen Augenblicken (Minuten, Stunden) näher gebracht. Danke