Im Rahmen des Gebetsabends, sprach Pfarrer Slawomir Dadas über die Tradition der Marienverehrung, die bis ins zweite Jahrhundert nach Christus zurückreicht, und ihre Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte.
Marienfeste sind im wahrsten Sinne des Wortes Feste, vergleichbar mit traditionellen Familienfesten wie Geburtstage, Hochzeitstage oder andere besondere Ereignisse, die die Familiengeschichte betreffen. Wie zu unseren weltlichen Festen Ansprachen, feierliche Rituale und anschließend gutes Essen und Trinken gehören, so boten früher auch die Marienfeste und Maiandachten über den religiösen Gehalt hinaus jung und alt die Gelegenheit sich zu treffen und zu feiern.
Marienverehrung ist Würdigung der Frau Maria, die Unverständliches und Schweres, das ihr im Leben und Wirken ihres Sohnes begegnet ist und zugemutet wurde, voll Liebe mitgetragen hat. Wenn wir Maria um Fürsprache bitten, vertrauen wir darauf, dass sie unsere Sorgen und Nöte versteht.
Leider schießt Marienverehrung bisweilen über ihr Ziel hinaus, wenn Maria an Wichtigkeit Gott gleichgesetzt wird oder ihr Weisungen zugesprochen werden, die das Verhalten im kirchlichen Raum neu definieren und regeln wollen. Die Heilsbotschaft Jesu und Gottes Wille den Menschen gegenüber stehen in der Bibel. Darüber hinaus kann es keine Privatoffenbarungen geben.
Text:Gabi Schoisswohl