Auch das schlechte Wetter hielt die Vogelweider nicht davon ab, die Maiandacht in Wimpassing zu besuchen. Ein Bläserensemble sorgte für stimmungsvolle musikalische Umrahmung. Die von der KFB gestaltete Andacht hatte Maria als Urbild der Berufung zum Thema.
Wir alle hören immer nur, dass Maria „Ja“ gesagt hat. Nur aufmerksamen Zuhörern entgeht nicht, dass Maria gefragt wurde, ob sie Gottes Sohn in sich Raum geben und seine Mutter sein wollte. Maria hätte auch Nein sagen könne. Doch sie folgte der Berufung durch den Engel und willigte ein, dass ihr Leben eine völlig unerwartete Richtung nahm: der Makel einer Schwangerschaft, die so nicht hätte sein dürfen, die Geburt ihres ersten Sohnes unter ärmlichen Umständen, die Flucht nach Ägypten. Die Sorge um den heranwachsenden Sohn, der einfach in Jerusalem im Tempel zurückblieb und sie zurechtwies, dass er ja doch „in dem sein müsste, was seines Vaters ist“. Und schließlich der tragische und schmerzhafte Tod, den er erleiden musste.
Maria ist uns Vorbild für die leise und unspektakuläre Berufung, bei der man sich demütig in eine Aufgabe fügt ohne viel zu fragen, vertrauend darauf, dass Gott schon wissen wird, was daraus wird.
Maria ist ihrem Ja zu Gott immer treu geblieben, darum verehren wir sie als das Urbild des Glaubens, als die Mutter der Kirche, als unsere Mutter…
Text: G.Schoisswohl
Fotos: Hans Hablesreiter