9.März: Von La Verna nach Pieve Santo Stefano
Nach 2 Tagen Anreise mit Auto, Bahn, Bus und zu Fuss bin ich gestern abend im Kloster „La Verna“ angekommen. Hierher in die Einsamkeit des Apennin zog sich Franziskus zum Gebet zurück und hier empfing er wenige Jahre vor seinem Tod die Wundmale Christi.
La Verna ist ein besonderer Ort, hoch in den Bergen, umgeben von Wälder, an einem Felsen gelegen, mit atemberaubenden Blick in die Umgebung.Besonders draussen im Wald, bei den einfachen kleinen Steinkapellen spüre ich die Kraft dieses Ortes.
Um 9:30 beginne ich dann meine Wanderung auf dem Franziskusweg.Die Sonne scheint und der Himmel ist kitschig blau. Eigentlich wäre es im Sommer eine kurze Tagesetappe gewesen, (16km – ca. 4,5 Std)aber nun liegt hier oben in den Bergen noch viel Schnee und so ist der erste Tag wirklich beschwerlich. Ich brauche 7,5 Stunden. Auf den Wegen des Monte Calvano sinke ich oft bis zu den Knien im Schnee ein und ich bin wirklich froh, dass vor mir einer den Weg gegangen ist, den seine Fußspuren geben mir Sicherheit und Orientierung.Ich danke Gott immer wieder für diesen unbekannten Menschen der mir mit seiner Spur den Weg weist.
10. März: Von Santo Stefano nach Sansepolcro
Laut Pilgerbuch wäre es heute wieder über einen hohen Pass gegangen, nach dem gestrigen Tag habe ich mir aber einen anderen Weg auf der Karte gesucht. So wandere ich bei schönem Wetter über kleinere Hügel, entlang eines Stausees weiter ins Tibertal.Nach 8 Stunden komme ich müde in der schönen mittelalterlichen Stadt Sansepolcro an.
Beim Gehen geniesse ich die Umgebung, ich singe, bete, denke nach oder schalte alle Gedanken weg.
Jeden Tag freue ich mich darauf von einem besonderen Sackerl, dass ich von meiner Tochter bekommen habe, eine Karte zu ziehen. In diesem Sackerl sind 31 Zetteln, mit guten Wünschen und Gedanken von meiner Familie und von vielen Freunden. So bin ich mit vielen verbunden die an mich denken und für mich beten und auch ich trage sie in Gedanken mit mir.
Und was gibt es sonst noch:
Italien ist sehr teuer bei den Unterkünften,dafür sind Pizza und Pasta sehr gut.
Die meisten Italiener sprechen nicht Englisch und ich kann fast nichts italienisch, aber ich lerne jeden Tag dazu.
Heute(11.März)bin ich in einem wunderschönem Ort gelandet – Citerna, in dem es keine Unterkunft gab (es ist noch keine Touristensaison). So hat das einzige Hotel für mich aufgesperrt, ich schlafe ganz alleine im Haus.
Morgen geht es auf und ab nach Citta di Castello
Ciao Gabi
Ein Gedanke zu „Gabi startet im Schnee“
Ich bin gerade bei meinem schwiegersohn, zauner edgar, habe deinen interessanten bericht gelesen. wir waren sehr erstaunt über die phantasischen fotos.
zauner/ zimmerberger fam. wünschen dir einen erfahrungsreichen marsch auf unbekannten pfaden.
möge gottes segen dich begleiten
liebe grüße aus der heimat
friedl, sepp, christa und edgar
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