Gehen auch Schafe pilgern?

22. März
Wenn sich Herz und Seele öffnen, kann ich loben, danken, singen
Schon am Morgen leuchtet der Himmel blau, die Sonne scheint und ich beginne fröhlich meinen Weg.
Ich gehe durch Olivengärten, eine Schafherde kommt mir entgegen, ich durquere kleine, friedliche Dörfer und bestaune eine botanische Rarität. Es ist ein ca. 1700 Jahre alter Olivenbaum.
Auf solchen Wegen öffnen sich Herz und Seele. Lobend und dankend bringe ich Menschen und Natur vor Gott. Ich erahne und spüre seine Gegenwart, in allem und jedem.
Solche Wege und Tage sind kostbare Geschenke, die ich im Herzen bewahren möchte.
Mittags raste ich bei einem kleinen See und genieße natürlich Oliven und Brot.

Der Nachmittag ist eher mühsam, eine lange Wanderung auf Radwegen und Straßen und dann komme ich in die Stadt Spoleto.
Die Füße tun mir weh und ich beschließe morgen eine Stadtbesichtigung zu machen.

23. März
Spoleto hat über der Stadt eine schöne Burg und man stelle sich vor, dorthin bin ich mit einer Rolltreppe gefahren, den ganzen Berg hinauf.
Heute ist nämlich ein Füßeregenerationstag.
Beim gemütlichen Besichtigen, treffe ich am Domplatz eine Reisegruppe aus Linz. Mittag esse ich im Park, genieße die Sonne und tanke Kraft, denn morgen ist die Etappe zur Romita di Cesi in den Bergen sehr lang.
Trotzdem freue ich mich darauf, denn der Einsiedler Bruder Bernardino ist gebürtiger Deutscher. Er hat vor 20 Jahren, mit Freunden die völlig verwahrloste Einsiedelei wieder aufgebaut und lebt dort sehr einfach.

Euch allen wünsch ich gerade in der Fastenzeit, dass ihr neue Kraft tanken könnt, für eure persönlichen Lebenswege und dass ihr spürt, Gott begleitet euch jeden Tag.

Gabi