26. März
Heute hat Herbert Geburtstag, ich bete viel für ihn und wünsche mir, dass er da sei. Ich bin nun schon fast 3 Wochen unterwegs und er geht mir schon sehr ab.
27. März
Sonntag in der großen Stadt Terni
Schlafen bis 9 Uhr, italienischer Gottesdienst, durch die Strassen schlendern und einen guten Caffee mit Kuchen genießen, gehts mir nicht gut?
Am Nachmittag spaziere ich zur berühmten Kirche des hl. Valentin, zum Patron der Liebenden. Ich hab in meinem Schatzsäckchen einige Zettel, wo ich gebeten werde, Paare mit auf den Weg zu nehmen, für sie alle zünde ich hier eine Kerze an.
28. März
Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein – Autofahrer her
Ich hätte eigentlich für heute eine gute Idee gehabt. Bin mit dem Bus nach Stroncone gefahren, wollte mir ein Zimmer suchen, meinen schweren Rucksack abstellen und dann leichten Schrittes zum Kloster“Sacre Speco di Sant Urbano“ gehen, das sind hin und zurück ungefähr 7 Stunden.
Die 1. Herberge gibt es nicht mehr, die Jugendherberge ist verschlossen und der Besitzer auch telefonisch nicht erreichbar.
Soll es halt anders sein, denke ich und marschiere los. Nach einer Stunde fängt es zu regnen an und ich beschließe auf Strassen weiterzugehen und nicht wieder über Hügeln und durch Bäche. Nach einer weiteren Stunde im strömenden Regen komme ich drauf, dass es die falsche Richtung ist.
Schimpfend und sudernd, völlig nass und entmutigt gehe ich zurück. Da bleibt ein Autofahrer stehen und fragt wo ich hin will. Der freundliche Mann dreht um und bringt mich extra zum Kloster, es ist noch weit, denn wir fahren 15 Minuten.
Weil im Pilgerbuch steht, hier gibt es ein Gästehaus zum Übernachten und ich in meinen nassen Kleidern friere, beschließe ich da zu bleiben, mich erst zu trocknen und dann zum „Sacro Speco“ dem Felsspalt in dem Franziskus immer gebetet hat zu gehen.
Denkste, die franziskanischen Brüder nehmen keine Frauen auf.
Ich bekomme ein Mittagessen und kann mich aufwärmen, aber dann muss ich weitergehen.
Ich steige hinauf zum „Sacro Speco“, es ist ein besonderer Ort, aber ich kann mich nicht so wirklich darauf einlassen.
Es sind noch 14 km bis in die Stadt Narni, wo ich am Abend müde ankomme. Heute gibt es nur mehr heiß duschen und ab ins Bett.
Gabi
Ein Gedanke zu „PilgerINNEN bitte weitergehen!“
Hallo Gabi!
Ich sitze wieder ganz gebannt mit Manfred vor deinen Zeilen und mir kommt es schon eine ganze Ewigkeit vor, ab wann du losgegangen bist. Mich fasziniert es sehr und lese jeden Tag deinen Spruch im Büro und schicke dir ganz liebe Gedanken für diesen Weg – besonders wenn du im Sauwetter wieder mal stehst …
Es gibt immer wieder ein Morgen v. Arnold Böcklin
Sabine
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