Liebe Kinder, Jugendliche, liebe Frauen und Männer!
Wir haben gerade gehört, was am ersten Tag der Woche, also unserem Sonntag, in Jerusalem geschehen ist.
Maria von Magdala geht zum Grab und erschrickt, weil der Stein nicht mehr vor dem Grab ist. Daraufhin holt sie sich Hilfe, starke männliche Hilfe. Sie holt Petrus, den Fels, und Johannes den Lieblingsjünger Jesu. Zwei befugte Männer, zwei Zeugen. Diese zwei gehen ins Grab hinein. (Solche Gräber gibt es bei uns nicht, aber in Jerusalem zur damaligen Zeit gab es viele, sie waren Grabkammern, so ähnlich wie Höhlen zum Teil in Felsen heraus gemeiselt. Mit einem großen Stein davor. Einen Stein den eine Frau allein sicher nicht bewegen konnte.)
Johannes ist als erster beim Grab er schaut hinein und sieht nur die Leinenbinden. Petrus geht hinein und schaut sich alles genau an, dann geht auch Johannes ins Grab hinein er, so steht es in unserem heutigen Evangelium, sah und glaubte. Dann gehen die Beiden nach Hause. Zurück bleibt die weinende Maria von Magdala. Sie findet endlich den Mut ins Grab zu sehen. Sie sieht zwei Engel, die versuchen, Maria von ihrer Trauer zu befreien, mit der Frage: „Frau warum weinst du?“
Sie hört und sieht in ihrer Trauer nichts mehr!
Dann plötzlich Jesus, der mit ihr spricht, auch er muss sie direkt ansprechen, damit er zu ihr durchdringt. Völlig aus der Fassung sagt sie Rabbuni Meister! Sie geht mit dem Auftrag zu den Jüngerinnen und Jüngern von Jesu Auferstehung zu berichten. Sie hat ihn als erste nach seinem Tod gesehen!
Bei diesem Weg zurück muss ihr Herz, ja diese ganze Frau gejubelt und getanzt haben. Ich glaube sie hat in ihrem Jubel Halleluja gesungen, ein Wort, dass sie schon aus den Psalmen kannte.
Halleluja das Wort, dass für mich zu Ostern dazugehört! Halleluja ein Wort, dass uns mit Gott und mit der Auferstehung verbindet. Halleluja, ein Loblied zu Ehren Gottes, ein Wort untrennbar mit Ostern verbunden!
Dazu möchte ich euch folgende Geschichte erzählen:
Von Willi Hoffsümmer : Halleluja
Geschichte:
Hannas Mutter singt im Kirchenchor mit. Manchmal übt sie ihre Lieder auch zu Hause. Hanna hört andächtig zu. Sie kann die Worte nicht verstehen, aber es klingt so schön, wenn die Mutter singt. Ein Wort singt die Mutter immer wieder. Es kommt in vielen Liedern vor: Es heißt Halleluja.
„Was heißt Halleluja?“, fragt Hanna.
„Es heißt: Lieber Gott, ich liebe dich und lobe dich und ehre dich“, sagt die Mutter. „Deshalb kommt es so oft vor!“ „Wissen denn auch die Leute, die euch zuhören, was das heißt?“, fragt Hanna. „Natürlich“, sagt die Mutter. „Das wissen nicht nur die Leute in unseren Land. Das wissen auch die Leute, die in Frankreich und England und Italien und Spanien und Russland und Amerika und in vielen anderen Ländern leben. Sie singen und sprechen es. Wenn sie den lieben Gott loben und ehren wollen.“ „Halleluja“, sagt Hanna. „Halleluja“, singt sie. „Ein schönes Wort meint sie“.
Ein paar Tage später kommt Besuch aus Amerika. Hanna und Vater und Mutter fahren auf den Flughafen, um Tante Milly und Onkel Jeff abzuholen. Sie müssen lange warten. Das Flugzeug hat sich verspätet. Hanna hat viel Zeit sich umzuschauen. Was für ein Trubel! So viele Leute gehen in der Halle hin und her, steigen Treppen hinauf und hinunter, warten an den Schaltern, sitzen und stehen herum. Hanna schaut die Leute an. Manche sehen merkwürdig aus. Sie haben braune Gesichter oder schiefe Augen oder ganz krauses Haar. Manche Leute haben komische Kleider an und seltsame Mützen und Hüte auf. Hanna hört ihnen zu. Aber viele von ihnen sprechen so, dass Hanna sie nicht verstehen kann. Sie sprechen fremde Sprachen. Aber Halleluja verstehen sie, denkt Hanna. Sie schaut eine junge Frau an, die langes schwarzes Haar und eine braune Haut hat. „Halleluja“, sagt Hanna erwartungsvoll zu ihr. Die junge Frau lächelt ihr zu und antwortet: „Halleluja“. Da freut sich Hanna und geht weiter. Zwei Männer sitzen auf einer Bank und reden miteinander in einer fremden Sprache. Die Männer haben krauses Haar und Schnurrbärte und weiße Anzüge. „Halleluja!“, sagt Hanna laut. Die beiden Männer hören auf zu reden. Sie lachen. Sie nicken Hanna zu und sagen: „Halleluja!“
Hanna strahlt. Sie denkt: Wenn ich Halleluja sagen verstehen sie mich. Es ist ein Zauberwort.
„Halleluja, Halleluja!“, ruft sie allen zu. Sie läuft durch die Halle und jubelt: „Halleluja, Halleluja!“ „Pst Hanna“, mahnt die Mutter.
Aber die Leute freuen sich. Viele drehen sich nach Hanna um, lächeln und nicken und winken ihr zu, und manche rufen „Halleluja!“ zurück. Ein dicker Mann fängt sogar an zu singen. Er singt auch so wie die Mutter im Kirchenchor. Er singt dreimal „Halleluja“, dann fängt er an zu lachen und schenkt Hanna ein Stück Schokolade. Hanna staunt. Wie freundlich die Leute von diesem Wort werden!
Später als Tante Milly und Onkel Jeff schon angekommen sind und mit Vater und Mutter und Hanna durch die Halle zum Ausgang gehen, winkt eine Frau und ruft: „Halleluja!“
„Sie meint sicher dich“, sagt der Vater von Hanna.
„Halleluja!“, ruft ihr Hanna zu und winkt zurück.
Tante Milly und Onkel Jeff wundern sich. „Ist das ein Gruß?“, fragen sie. „Es ist Hannas Gruß“, erklärt die Mutter. „Wirklich ein schöner Gruß, viel schöner als „Guten Tag“ oder „Auf Wiedersehen“. Versuch doch mal, Hanna, ob du den Menschen deinen Gruß angewöhnen kannst.“ „Ja“ , sagt Hanna ernst, „ich will es versuchen.“
Also machen wir es Hanna nach: Halleluja Jesus lebt! Halleluja Frohe Ostern!