„Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.“ Mt 13,23
15. Sonntag i. J. Predigt
Liebe Pfarrgemeinde, Frauen Männer Jugendliche und Kinder!
In den Texten von Jesaja und von Jesus geht es um Worte um Menschenworte und Gottesworte.
Bekannt sind uns auch andere Texte bei denen es um Worte geht. Z.B.
In der Schöpfungsgeschichte lesen wir „Und Gott sprach“ oder das Evangelium von Johannes beginnt mit : „im Anfang war das Wort“ Auch hier in der Kirche hören wir Wort Gottes oder frohe Botschaft.
Jesaja verstand es sehr gut in, auch für uns heute noch, aufbauende Texte zu sprechen. Wir hörten:
So spricht der Herr:
Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht dorthin zurückkehrt,
sondern die Erde tränkt
und sie zum Keimen und Sprossen bringt,
wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt:
Es kehrt nicht leer zu mir zurück,
sondern bewirkt, was ich will,
und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.
Jesaja braucht schon viel Gottvertrauen und einen starken Glauben,um diese Worte zu sagen. In seiner schwierigen Situation.
Er hatte so würde man heute sagen keine guten Karten. Er lebte mit seinem Volk in Gefangenschaft im Exil, für ihn und sein Volk war es schwierig zu leben zu überleben. Gott schickt ihm die richtigen Worte.
Er tröstet sein Volk mit Worten, die Bilder mahlen, von der Heimat und vom Leben in Freiheit.
Er hat sein Volk mit Worten aufgerichtet. Er richtet auch uns auf.
Jesus erzählt ein Gleichnis. Er erzählt vom Sämann der aufs Feld geht und sät. Dann erzählt er weiter wie und wo der Samen wächst.
Er zählt zuerst auf wo der Samen oder besser gesagt, das Wort Gottes keine Chance hat, aber dann kommt seine befreiende Botschaft:
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät,
der das Wort hört und es auch versteht;
er bringt dann Frucht,
hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.
Das ist für mich , vielleicht auch für euch, entlastend! Nicht alles was ich an Gottes Wort verkünde wird auch gehört. Was predigen wir manchmal unseren Kindern? Hören sie uns? Manchmal auch unseren Freunden, verstehen sie uns? Oder sagen wir manches auch zur falschen Zeit, in der unser Gegenüber uns gar nicht hört?
Aber, es ist schön zu wissen, wenn das Wort dann gehört wird, bringt seine Frohe Botschaft Frucht und diese Frucht übersteigt das Unfruchtbare, hundertfach sechzigfach und dreißigfach!
Worte, gute Worte, Geschichten und Gleichnisse, sind kostbar, in Beziehungen, im Miteinander. Wie gut tun mir die Worte eines Menschen, der mich in einer schwierigen Lebenssituation wahrnimmt und mir Mut machen, mich aufrichten will. Was können Worte bewirken wie „Ich denke an Dich“, „Du darfst mich jederzeit anrufen“, „Ich habe immer Zeit für Dich“. Solche Worte schaffen Beziehung, sie geben Halt und lassen mich spüren, dass ich nicht allein und verlassen bin.
Dass Gott in meinem Mitmenschen da ist.
Gute Worte verhallen nicht einfach oder gehen ins Leere, sondern wecken in mir so etwas wie neue Kräfte und Lebendigkeit, und sie helfen mir, mich dem Leben zuzuwenden, gespannt auf das, was auf mich zukommt, gestärkt, um neue Aufgaben und Herausforderungen zu bestehen.
Mit Worten verständigen wir uns und sprechen uns aus, mit Worten gestalten wir unsere Beziehungen und bestimmen die Atmosphäre, schaffen ein heilsames oder zerstörerisches Klima. Ein Segen, wenn gute Worte aus unserem Mund kommen.
Alles Gute, dass wir sagen ist wie ein Samen auf einem guten Boden.
Ich wünsche euch das richtige Wort zur richtigen Zeit!
Amen