„Die Verschwenderin“ nach dem humorvollen, tragischen Zaubermärchen in drei Aufzügen von Ferdinand Raimund kam heute erstmals im Theater Vogelweide zur Aufführung und eines war schnell klar: Keines der Talente wurde verschwendet. Wer glaubt, diese Trilogie des Abschiednehmens hätte längst an Aktualität verloren, der irrt. Das Publikum verfolgte mit Spannung und Respekt vor der Darbietung das leidenschaftliche, hektische und zerrissene Leben der Frau von Flottwell, die durch ein großes Erbe unermesslich reich geworden, viel Geld verprasst. An den im Saal aufgestellten Tischen fühlt sich so manche(r) im Publikum im ersten Moment als wäre sie (er) eine(r) von jener Gesellschaft, die lange und ausgelassen feiert und vom Reichtum der gnädigen Frau profitiert. Äußerst realistisch vom Ensemble präsentiert, kommt man rasch zu der Überlegung: Ist das nur eine fantastische Geschichte? Hielt man schon zur Zeit des Entstehens nichts von Verpflichtungen? Ging schon damals die persönliche Freiheit über alles? Konnte man diese Freiheit ohne Solitarität erlangen? Und heute: Entpflichten Kapital und Wohlstand? Ein Stück also, das an Aktualität in keinster Weise verloren hat und die Ensembleleistung: leidenschaftlich, von der Wirklichkeit angeregt, pointiert, talentiert,- fantastisch! Einst war „der Verschwender“(1834) nach 42 Aufführungen im Theater an der Josefstadt das Lieblingsstück der Wiener, vielleicht wird es nach einer der weiteren sechs Aufführungen im Theater Vogelweide auch Ihres?
Ein Gedanke zu „Kein Talent verschwendet- eine Sinnsuche hat Premiere“
Gratuliere! „Gedichte“ g’scheit gelernt aber vor allem super gespielt.
Kommentare sind geschlossen.