Gott ruft uns!

Predigt Samstag – Sonntag 3.So.i.J. 22.01.2012

Liebe Gottesdienstgemeinde, liebe Frauen, liebe Männer, liebe Jugendlichen liebe Kinder!
Wir hörten in der ersten Lesung und im Evangelium von Berufungen. Jesus beruft vier Fischer zu seinen Jüngern: Simon und Andreas, Jakobus und seinen Bruder Johannes. Ohne Murren und knurren lassen sie alles liegen und stehen und folgen ihm nach. Erst viel später in den Evangelien erfährt man, dass diese Nachfolge nicht immer so ohne Wenn und Aber gelang.

Petrus wird immer wieder der Angsthase sein – ob auf der stürmischen See oder im Garten des Hohepriesters. Jakobus und Johannes lassen sich anstecken von Karrieredenken und Machtphantasien. Andreas verlassen auf dem Berg Tabor und im Garten Gethsemani die Kräfte. Alle vier verstehen immer wieder ihren Herrn und sein Anliegen nicht richtig.

Und trotzdem sind diese Männer Vorbilder für uns!

Wie steht es denn mit dem alten Testament und der Erzählung von Jona in Ninive?

Hier geht es um die Berufung des Propheten Jona. Er bekommt von Gott den Auftrag in Ninive zur Umkehr aufzurufen und mit dem Gottesgericht d.h. mit dem Untergang der Stadt zu drohen.

Jona will nicht und er tut alles damit er nicht dorthin gelangt. Er geht nach Jafo das ist wahrscheinlich das heutige Jaffa und schifft sich auf ein Schiff nach Tarschisch ein. Das liegt weit weg von Ninive, in der gegseitigen Richtung. Aber ihr alle wisst ja was dann geschah. Mitten im Meer kam ein Sturm und das Schiff drohte unterzugehen. Jona wusste, dass er Schuld war und lies sich deshalb ins Meer werfen. Dort wurde er von einem Wal verschluckt in dessen Bauch er drei volle Tage war. Und wie meist wenn es jemand schlecht geht fing er an zu beten. Im zweiten Kapitel des Buches Jona kann man das Gebet des Jona nachlesen.

Dann befahl Gott der Herr dem Fisch, Jona ans Land zu spucken! (Möglicherweise ist dem Fisch der Jona schwer im Magen gelegen?

Gott gibt Jona noch einmal den Befehl nach Ninive zu gehen. Er geht und predigt, dazu braucht er drei Tage. Er hat Erfolg alle glauben ihm und fangen zu Fasten und zu beten an. Das Unheil ist abgewendet!

Alle sind zufrieden, möchte man glauben, alle bis auf Jona.

Denn Jona hätte sich über eine Bestrafung der ganzen Stadt gefreut. Und wen wundert das? Ninive und Babel werden in der Bibel als die Städte dargestellt in denen die Sünde das Böse das Schlechte regiert. Die assyrische Stadt Ninive wurde 612 v. Chr. zerstört, und wurde im Juden- und Christentum zum Synonym einer gottlosen bzw. gottverlassenen Stadt. Da leben Menschen, die nach Jonas Meinung ausradiert gehören, denn nur der Untergang wäre eine gerechte Strafe. Gott handelt barmherzig er zeigt sich als ein verzeihender gütiger Gott.

Auch wenn es Jona nicht gefällt muss er seiner Berufung folgen, ob es ihm schmeckt oder nicht!

Wie ist das in unserem Leben?

Ich glaube sehr oft passiert es uns, dass wir (wenn wir das Bild vom Walfisch nehmen) eine Erfahrung des Abschiedes auch des Schmerzes machen, dass wir Zeiten der Dürre erleben müssen, um zu unserer Berufung zu finden! Natürlich sind das auch für uns Zeiten die uns nicht gefallen. Aber in diesen Zeiten lernen wir und können hoffentlich, wie Jona zu Gott beten und uns neu orientieren. Im Nachhinein merken wir, hoffentlich, dass wir gerade in diesen Zeiten Gottes Stimme besser hören!

Wir alle jede und jeder hat einen Auftrag eine Berufung, die er erfüllen sollte. Ich wünsche euch keinen Walfisch der euch verspeist, vielmehr wünsche ich euch die Erfahrung auf Gott bauen zu können, auf einen liebenden und barmherzigen Gott, einen Gott der immer bei euch ist und euch anspricht und ruft!

Amen