Salzige Tiefen

6. Tag: Tschenstochau – Wieliczka – Krakau

170 km mussten wir am Vormittag hinter uns zu bringen, um zum heutigen Reiseziel zu gelangen: nach Wieliczka. Unterwegs erzählte Slawomir von der Tradition der Sternwallfahrt nach Tschenstochau, an der auch er schon einige Male als Fußpilger teilgenommen hat. Nach der Ankunft machten wir erst Mittagspause – die meisten wieder mit einer polnischen Suppe. Danach ging´s hinunter eine Wunderwelt unter Tage. Wieliczka ist das älteste erhaltene Salzbergwerk der Erde und wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die unterirdische Besichtigungsroute ist 3,5 km lang und führt durch viele Korridore und Kammern mit märchenhaften, in Salz gehauenen Bildwerken. Am eindrucksvollsten ist die Kapelle der Hl. Kunigunde in 101 m Tiefe, deren Wände und Ausstattung meisterhaft mit Salzbildwerken geschmückt sind. Einige der unterirdischen Kammern dienen als Sanatorien.

Am Heimweg fuhren wir noch nach Lagiewniki – ein Stadtteil von Krakau. Dort befindet sich das Kloster der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit, deren berühmteste Sr. Faustina, alias Helene Kowalska, ist. Auf ihre Vision hin malte sie das spätere Gnadenbild „Jesu ufam tobie“ – „Jesus ich vertraue auf dich“. Das Bildnis zeigt den weiß gekleideten Christus. Seine rechte Hand segnet, seine linke Hand zeigt auf sein offenes Herz, von welchem ein weißer und ein roter Strahl ausgehen. Diese Strahlen stehen für Wasser und Blut, das Johannes aus der Seite Christi nach dessen Tod am Kreuz fließen sah ( Joh. 21,34 ). Papst Johannes Paul II war ein großer Verehrer von Sr. Faustina. Auf seine Initiative hin wurde die Wallfahrtskirche gebaut, die er nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2002 geweiht hat. Sr. Faustina (1905-1938) wurde 2000 heilig gesprochen.

Nach einem interessanten Tag bezogen wir das letzte Hotel auf unserer Reise. Und danach endlich ein erster nächtlicher Blick auf den allerschönsten Marktplatz Polens, dem von Krakau! Auch da gab´s nichts auszusetzen am Piwo und Vodka 😉 v

Piroggen

Zutaten
Teig: 500 g Mehl, Salz, 1 Ei
Füllung für russische Piroggen: 1 kg Kartoffeln, Quark, 3 Zwiebeln, Salz, gemahlener Pfeffer
Piroggen mit Sauerkraut: 1 kg Sauerkraut, 1 Zwiebel, Salz, gemahlener Pfeffer
Piroggen mit Quark: 500 g Quark, 1 Eigelb, Vanillezucker, Rosinen
Piroggen mit Fleisch: 500 g Schweinefleisch vom Schinken oder Schulter, Packung Kochgemüse, 1 große Zwiebel, 1 Ei, 3 Esslöffel Paniermehl, Salz, gemahlener Pfeffer, Majoran

Zubereitung
Teig: Das Mehl durchsieben, Salz, Ei, lauwarmes Wasser dazugeben und den Teig kneten. Danach ausrollen und mit einem Glas runde Scheiben ausdrücken. Darauf eine vorbereitete Füllung geben. Die Teigränder verbinden und zusammendrücken, sodass Piroggen entstehen. Diese dann in kochendes Wasser geben und so lange kochen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
Zubereitung der Füllung für russische Piroggen: Kartoffeln waschen, schälen und weichkochen. Danach zerdrücken, solange sie noch warm sind, und Käse, angebratene fein geschnittene Zwiebel, Salz, Pfeffer dazugeben. Vermischen und kneten.
Zubereitung der Füllung für Piroggen mit Sauerkraut: Das Sauerkraut mit ein wenig Wasser weich kochen. Danach durchseihen, klein schneiden, und gebratene fein geschnittene Zwiebel, Salz, Pfeffer hinzugeben. Das Kraut in der Pfanne anbraten und in die Piroggen geben.
Zubereitung der Füllung für Piroggen mit Quark: Den Quark mit Eigelb, Vanillezucker und Rosinen vermischen.
Zubereitung der Füllung für Piroggen mit Fleisch: Das Fleisch waschen, von allen Seiten braten. Danach mit geschältem Gemüse weich kochen. Das Fleisch abkühlen lassen und mit dem Fleischwolf zerhacken. Ein Ei, Paniermehl, Gewürze und in Butter gebratene, fein geschnittene Zwiebel dazugeben.
Quelle: Polnische Küche hausgemacht, Verlag Festina Warschau

Fotos: Heinz Malzer und Ingrid Scherney