Predigt zum Thema heilige Teresa von Avila
Liebe Gottesdienstbesucher, liebe Frauen, liebe Männer, liebe Jugendliche ,liebe Kinder!
Ich möchte euch heute von einer großen Heiligen erzählen. Über die heilige Teresa von Avila. Ihr wurde 1972 von Papst Paul IV. der Titel „Kirchenlehrer“ verliehen! Sie war die erste Frau der dieser Titel verliehen wurde. Sie ist Patronin Spaniens, Mystikerin, Ordensgründerin und auch Patronin der Schachspieler.
Sie lebte von 1515 bis 1582.
Sie hatte 2 Schwestern und 9 Brüder.
Sie selbst schreibt über ihre Familie: Meine Eltern waren gütig zu den Armen und Kranken, sie wollten schon zur damaligen Zeit keine Sklaven, sie waren gut zu den Dienern und voller Verständnis.
Meine Geschwister waren auch so tugendhaft wie sie, nur ich selbst nicht, so brauchte ich die Hilfe meiner Geschwister, um Gott zu dienen.
Sie las bereits mit 7 Jahren gemeinsam mit ihrem Bruder Heiligenlegenden. Diese haben sie so fasziniert, dass sie sich gemeinsam mit dem Bruder ins Land der Mauren aufgemacht hat um sie zu missionieren und dort als Märtyrer zu sterben. Sie wurden von den Eltern aufgehalten. So bauten die zwei im elterlichen Garten Einsiedlerhäuschen, nur leider hielten die Steine nicht zusammen. Mit anderen Mädchen spielte sie Kloster.
Als Teresa 12 war starb ihre Mutter. Sie schreibt : „Ich begriff was ich verloren hatte, so kniete ich mich vor einer Statue der Mutter Gottes nieder und bat sie unter Tränen, von nun an meine Mutter zu sein.“ In ihrem Leben findet sie die Gottesmutter immer wieder und erfährt auch ihre Hilfe!
Mit 15 Jahren kam Teresa ins Kloster der Dominikanerinnen zur Erziehung. Nach 2 Jahren musste sie nach Hause zurück da sie große gesundheitliche Probleme hatte. Hier erholte sie sich und las viel.
Mit 20 entschied sie sich ins Kloster der Karmelitinnen in Avila einzutreten. Wie sie selbst schreibt, hatte sie Angst vor der Ehe und der damit verbundenen Diskriminierung der Frau!
Nach einem Jahr im Kloster brach sie zusammen, sie lag einige Tage im Koma, sie verfiel in eine Starre. Alle glaubten sie sei tot. Ihr wurde Wachs auf die Augen gegeben und eine Seelenmesse gelesen. Beinahe wäre sie lebendig begraben worden. Gott sei Dank ist das nicht geschehen. Ihr Leiden und ihr Leben war noch nicht vorbei. Ganze 3 Jahre konnte sie nicht aufstehen und musste gepflegt werden. Auch nach 3 Jahren war sie beim Gehen auf Hilfe angewiesen. In dieser Zeit las sie Werke von Augustinus.
Ab 1539 hatte sie ihre ersten Visionen von Jesus als einen Begleiter und Freund.
1554 sah sie eine Darstellung des leidenden Christus, das hat sie so beeindruckt und endgültig bekehrt. In ihr verstärkte sich der Wunsch ein Kloster zu gründen. Dies gelang ihr auch allen ihren Gegnern zum Trotz gründete sie 32 Klöster.
In Avila entstand ihr erstes Kloster der „Unbeschuhten Karmelitinnen“
Teresa war eine sehr fleißige gelehrte Frau, sie kümmerte sich um die Klostergründungen war also Managerin der Klöster, sie schrieb 5 Bücher und schätzungsweise einige tausend Briefe davon sind über 400 noch erhalten.
Sie ist und war eine faszinierende, emanzipierte Frau. Sie sorgte dafür, dass es den Nonnen in ihren Klöstern an nichts fehlte und sie sicher waren.
Sie sorgte auch dafür, dass in der neuen Welt ein Kloster der Barmherzigkeit für die Ureinwohner gegründet wurde. Im 16. Jahrhundert etwas ganz besonderes, wenn man daran denkt wie die Spanier mit den Ureinwohnern Amerikas umgingen.
Was mir besonders an ihr gefällt, sind ihre Gebete und ihre Sicht von Gott. Sie sagt in jedem Menschen ist Gott. Jede und Jeder kann Gott in sich selbst finden. Dazu hilft das Gebet, sie schrieb ja auch ein Buch übers Beten, über den Weg des Menschen durch Gottes Handlung zur Vollendung zu kommen.
Gott blüht also wie eine Blume in uns, wenn wir ihn lassen!
Wir dürfen uns also als gläubige Christen an die Worte der 1. Lesung aus dem Buch Baruch halten:
Leg ab, das Kleid deiner Trauer und deines Elends,
und bekleide dich mit dem Schmuck der Herrlichkeit,
die Gott dir für immer verleiht.
Leg den Mantel der göttlichen Gerechtigkeit an;
setz dir die Krone der Herrlichkeit des Ewigen aufs Haupt!
Denn Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel zeigen.
Gott gibt dir für immer den Namen:
Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.
Mit dem Blick auf Weihnachten, auf die Menschwerdung Gottes in der Krippe, auf das Leben von Jesus,seine Auferstehung dürfen und sollen wir als Getaufte und Berufene, Gott wie eine Blume in uns und unseren Werken blühen, lassen.