Am Gründonnerstag haben die Kinder schon Osternesterl bemalt, die dann von fleißigen Heinzelmännchen fertiggestellt wurden. Und heute war es dann so weit. Der Herr Pfarrer ist mit den Kindern in den Pfarrgarten gegangen. Schnee, Kälte, Nässe, das alles war vergessen! Ging es doch darum, die versteckten, bunten Eier zu suchen.
Damit es zu keinen Streitereien kommt hat der Herr Pfarrer auch einen Plan. Zuerst bittet er die Fünfjährigen und Jüngeren zu sich. Jedes Kind darf zwei Eier suchen. Dann kommen die älteren dran, die ebenfalls zwei Eier suchen dürfen. Zuletzt sind alle Kinder aufgerufen, die restlichen Eier zu finden. Herr Pfarrer hält natürlich Nachschau, ob wirklich kein Ei übrig geblieben ist. Denn schließlich wäre dieses ja wohl erfroren.
So hat der Osterhase den Kindern wieder eine große Freude bereitet. Auch wenn es heuer schwierig für ihn war. Musste er doch, eingehüllt in Pelzmantel, Schal, dicke Mütze und Fäustlinge, die Eier im Schnee verstecken.
Fotos: Felix Eichberger
Ein Gedicht, passend zum Artikel
geschrieben von Frau Martina Eder
Der Osterhase
Ich traute meinen Augen kaum
und meinte nur, es war ein Traum:
Da sitzt im Schnee der Osterhase
statt in dem langen, grünen Grase!
Den Buckelkorb mit Eiern voll,
ich frag mich nur, was das denn soll?
Anstatt die Eier zu verteilen,
muss er im tiefen Schnee verweilen.
Die Läufer, ach, die tun ihm weh
vom eisig kalten, tiefen Schnee,
sogar der Rücken macht Probleme.
Wenn doch zu Hilfe jemand käme!
Jetzt zeigt die Sonne ihre Kraft,
dass es der Hase doch noch schafft.
Und Meister Lampe tut das gut,
schöpft neue Kraft und frischen Mut.
Jetzt möchte er doch nichts versäumen,
versteckt die Eier hinter Bäumen.
Sogar im Schnee kann man sie sehen.
Jetzt können Kinder suchen gehen!
Martina Eder