Gut erholt fuhren wir nach dem Frühstück zur Tempelanlage Hagar Qim, was übersetzt so viel wie „große Steine“ bedeutet.
Sie ist außen aus hartem, innen aus weichem Kalkstein erbaut, der für die ganze Insel typisch ist. Der freistehende Tempelkomplex, der nie bewohnt war, sondern zwischen 3600 und 2500 v. Chr. – 1000 Jahre vor den Pyramiden von Gizeh – ausschließlich für Rituale errichtet worden ist, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Menschheitsgeschichte.
Mindestens genauso genossen wir danach die kurze Bootsfahrt zur Blauen Grotte auf dem klaren, türkisfarbenen Meer. Branka konnte sich nicht von den Andenkengeschäften trennen – sie war die erste, der wir die Reisehymne für zu-spät-Kommende gesungen haben: „Wer soll das bezahlen ….“ ;-).
Als nächstes stand der Besuch der Höhle der Finsternis Ghar Dalam am Programm. Sie ist 144 m lang, 70 m davon sind begehbar. Besonders sehenswert ist die Höhle wegen ihrer eindrucksvollen Stalagmiten und Stalagditen.
Im malerischen Fischerdorf Marsaxlokk gab es die Möglichkeit zum Mittagessen und zum Spaziergang entlang des Hafens, in dem viele typische, bunte Fischerboote lagen. Das „Auge des Osiris“, das jedes Schiff ziert, soll den Fischern helfen, sicher in den Hafen zurück zu kommen.
Auch am Nachmittag besuchten wir eine bedeutende Tempelanlage, nämlich die von Tarxien. Dieser Komplex aus 3 verbundenen Tempeln entstand 3800 – 2200 vor Christus. In der Bartholomäuskirche in Tarxien feierten wir am Ende unserer ersten Tour den Sonntagsgottesdienst.
Die Reisetage waren von unserem geistlichen Begleiter Pfarrer Slawomir Dadas gut strukturiert: Bei der Abfahrt am Morgen las er täglich eine Geschichte zum Weiterdenken und weil wir uns heuer im Jahr des Glaubens befinden, je eine Meditation zum Glaubensbekenntnis (von Martin Gutl: Was mir Kraft gibt, Verlag Styria). Hier ein Auszug:
Ich glaube an Gott
Ich glaube nicht an eine abgestorbene Formel.
Ich glaube an etwas Lebendiges.
Ich glaube an Gott.
Ich glaube an einen Gott, der mitgeht.
Beim Heimfahren las er jeden Tag ein Märchen vor. Auch dieser Brauch hat schon eine gute Reisetradition :-).