Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter und den Schöpfer, der so viele wohlriechende und heilende Pflanzen erschaffen hat!
Liebe Gottesdienstbesucher, liebe Frauen, liebe Männer , liebe Jugendliche liebe Kinder!
Wir wissen einiges über Maria, Empfängnis und Geburt Jesu, Flucht nach Ägypten, die Suche ihres Kindes in Jerusalem, Hochzeit von Kanaan, Besuch bei den Jüngern, ihre Dasein bei der Kreuzigung, und ihre Trauer nach dem Tod Jesu und ihre Freude nach der Auferstehung.
Von ihrem Tod lesen wir in der Bibel nichts.
Bereits im 4 Jahrhundert und bis heute feiert man Marias Entschlafung in der Ostkirche. Bald darauf wurde auch in der Westkirche der 15. August als den Todestag Marias gefeiert. Mit der Zeit wurde aus Marias Entschlafung, im Volksmund Maria Himmelfahrt. Eigentlich heißt das Fest: „Maria Aufnahme in den Himmel“. An manchen Orten heißt dieser Tag „Großer Frauentag“ oder Maria Würzweih oder so wie in meiner Herkunftsheimat „Hoch unsere Frau“. In Tirol feiern alle Frauen mit Maria den großen Frauentag!
Das heutige Fest ist sehr eng mit dem Brauchtum verbunden. Dazu gehört die Kräuterweihe.
Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab Marias öffneten und darin nicht Marias Leichnam, sondern nur Blüten und Kräuter fanden.
Wahrscheinlich ist, dass die jahreszeitlich bedingte Getreidereife und Hochblüte der Natur in Erinnerung brachten, dass Maria traditionell als „Blume des Feldes und Lilie in den Tälern oder auch als guter und heiliger Acker, verehrt wird.
Deshalb wird in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen. Aus mindestens 7 verschiedenen Kräutern – diese Zahl symbolisiert die sieben Schmerzen Mariens oder die sieben Sakramente- werden Sträuße gebunden und zur Kräuterweihe gebracht.
Diese Sträuße werden zu Hause getrocknet, sie sollen vor Krankheiten Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, dazu nimmt man die getrockneten Kräuter und verbrennt sie. (Sie entfalten beim Verbrennen ihren Duft und haben ähnliche Wirkung wie Weihrauch). In manchen Gegenden gab man von den Kräutern auch erkrankten Tieren.
Unsere Kräuter hier können auch dazu verwendet werden. Aber bitte nicht Tee kochen oder Essen, manche davon sind giftig! Es gibt Heilkräuter, die nur äußerlich angewendet werden sollen!
Unser heutiges Evangelium ist das Magnificat, uns allen vom Beten und vom Hören bei einigen Marienfesten bekannt. Wenn ich hier die vielen Kräuter und Blumen sehe möchte ich mit Maria beten: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter, und den Schöpfer der so viele wohlriechende und heilende Pflanzen erschaffen hat!
Zum Schluss noch eine Bauernregel:
Scheint die Sonne hell und zart an Maria Himmelfahrt, wird es schönen Herbst bedeuten. Sagt das Sprüchlein allen Leuten.
Kräuter Segenswünsche
Ich wünsche dir die Unverwüstlichkeit, Tatkraft und Lebensfreude, die im Löwenzahn steckt.Ich wünsche dir die tiefe Verwurzelung einer Ringelblume.
Ich wünsche dir die Geselligkeit des Huflattichs, der nie alleine wächst.
Ich wünsche dir die Lebensfreude und die Kraft der Sonne, die das Johanniskraut in dir wecken kann.
Ich wünsche dir die Hartnäckigkeit der Brennnessel, die als Unkraut gilt, sich schwer vertreiben lässt und sich zu wehren weiß.
Ich wünsche dir die Beruhigung und Entspannung, die die Melisse und der Baldrian schenken.
Ich wünsche dir Wachstum, Gesundheit und Freude an allem, was wächst und blüht.