Von 1. bis 5. Jänner waren die Sternsinger wieder unterwegs. Sie trotzten dem nebeligen, nasskalten Wetter, zogen von Haus zu Haus um für die dritte Welt Spenden zu sammeln.
Liebe Pfarrgemeinde! Liebe Sternsinger!
Hilfe getragen von Kindern, das ist einer von vier Leitsätzen der Jungschar. Was steckt hinter diesem Satz? Das bedeutet, die Jungschar will einen Beitrag leisten zu einer lebenswerten Welt für alle Menschen. Dabei ist es auch wichtig die Kinder zu einem gemeinsamen Handeln für eine bessere Welt zu motivieren und ihnen Toleranz und Solidarität näher zu bringen. Diese Ziele der Jungschar kommen am besten in der Sternsingeraktion zu tragen. Die Sternsingeraktion feiert heuer ihr 60 Jahr-Jubiläum. Alles begann 1954 mit einem vergessenen Brauch, wo Menschen im 16. Jahrhundert ihr eigenes Einkommen mit Neujahrswünschen und Gesang aufgebessert haben. Heute sammeln Kinder und Erwachsene nicht für sich, sondern für die dritte Welt. Mittlerweile ist die Dreikönigssammlung in Österreich zur größten Dritte Welt-Sammlung geworden. Das konnte nur durch Ihre Unterstützung als Spender und Spenderin und die vielen Sternsinger, ob jung oder alt, entstehen. Von der ersten Sammlung konnte die Jungschar ein Motorrad für Afrika kaufen und bis heute konnten 10.000 Projekte mit einer Summe von 350 Millionen unterstützt werden. Als Anlass für dieses Ereignis sammeln wir heuer österreichweit für drei Projekte.
Im ersten Projekt geht es um Nairobi in Kenia: „Mädchen schützen und fördern!“ heißt das Thema.
60.000 Kinder leben in Nairobi auf der Straße. Ihnen fehlt der Schutz durch Eltern, sie haben keine regelmäßige Verpflegung und keine medizinische Betreuung. Statt die Schule zu besuchen, kämpfen die Straßenkinder mit Schuhe putzen, Müll durchwühlen oder Betteln ums Überleben.
Unsere Partnerorganisation versorgt Mädchen, die besonders diskriminiert werden, mit Nahrung, Kleidung und einem Schlafplatz. Besonders wichtig sind Schulbesuch und berufliche Ausbildung, um längerfristig der Armut zu entkommen.
Im zweitem Projekt steht Dolakha in Nepal mit dem Thema: „Nahrung und Einkommen sichern“ an oberster Stelle.
Nepal ist das ärmste Land in Asien, der lange Bürgerkrieg hat tiefe Wunden geschlagen. Auch in der Projektregion Dolakha herrscht bittere Armut. Viele Menschen haben zu wenig zu essen und keine medizinische Betreuung. Nur wenige können lesen und schreiben.
Unsere Partnerorganisation unterstützt die Bauernfamilien dabei, die Versorgung mit Nahrung zu verbessern: Durch neue Ideen für Ackerbau und Viehzucht, durch Errichten von Bewässerungsanlagen und durch das Anlegen von Gemüsegärten.
Das dritte Projekt ist: Lábrea in Brasilien: Es geht um die Rechte der indigenen Völker zu stärken!
Durch das stete Vordringen der großen Konzerne im Amazonas-Gebiet ist das Überleben der Ureinwohner bedroht. Abholzen des Regenwaldes, Bau von Mega-Staudämmen, Verseuchung des Wassers durch das Quecksilber der Goldgräber, Brandrodungen mit anschließendem Soja-Anbau für den Export.
Unsere Partnerorganisation unterstützt die indigenen Völker dabei, den Anspruch auf ihr Land rechtlich durchzusetzen. Medizinische Betreuung und Bildung sorgen für eine selbstbestimmte Zukunft.
Um all das zu unterstützen, zogen 36 Gruppen bestehend aus Kindern und Erwachsenen durch unser Pfarrgebiet und wünschten Ihnen ein gutes neues Jahr um zugleich für die ärmsten Menschen der Welt zu sammeln. Nach 5 Tagen Sternsingen können wir sagen: 33 Kinder, 19 Gruppenleiter, 4 Erwachsenengruppen und 12 Begleitpersonen nahmen an der heurigen Sternsingeraktion teil und konnten in den Tagen 15. 892€ ersingen. Ein herzlicher Dank an alle Spender und Spenderinnen die dieses Ergebnis wieder ermöglicht haben und danke für die vielen schönen Eindrücke, die wir erleben durften. Danke an alle, die mitgeholfen haben damit diese Aktion zu einem Erfolg geworden ist.
Text: Michael Koma
Fotos: Felix Eichberger, Reinhold Wöginger