Das Benefizsuppenessen in den Welser Minoriten war der Auftakt für eine Reihe von Fastensuppenessen in ganz Oberösterreich zugunsten der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung (kfb).
In unserer Pfarre laden wir alle sehr herzlich zum Suppenessen am Sonntag, den 16. März nach den beiden Gottesdiensten ein.
Fair und gerecht
Bürgermeister Dr. Peter Koits lud gemeinsam mit der kfb der Dekanate Wels-Stadt und Wels-Land zum Benefizsuppenessen in die Welser Minoriten ein. Er betonte, dass der Stadt Wels entwicklungspolitisches Engagement ein wichtiges Anliegen ist und die Begriffe „fair“ und „gerecht“ keine leeren Floskeln bleiben dürfen. Durch die kfb mit ihrem Blick über die Grenzen auf die globalen Zusammenhänge geschieht hier wertvolle Arbeit.
Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden
Dechant Dr. Slawomir Dadas forderte die Besucher/innen mit der Frage, ob sie wissen wo ihre Schuhe hergestellt und wo ihr Hemd genäht wurde, heraus. Er appellierte an die Macht der Konsumentinnen und Konsumenten, die mit einer bewussten Kaufentscheidung eine Veränderung bewirken. Dazu braucht es Bewusstseinsbildung, wie die kfb sie leistet, und ein Umdenken.
Projektreise nach Südindien
Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ, berichtete eindrucksvoll von ihrer Reise zu ProjektparternInnen der kfb im südindischen Tamil Nadu. Indien hat moderne technischen Errungenschaften, Kommunikationsmittel und boomende Wirtschaftszweige und gleichzeitig herrschen dort Lohnskalverei, Arbeitslosigkeit und Ausbeutung.
Am Beispiel der indischen Textilindustrie macht sie die dramatischen Auswirkungen dieser Diskrepanz sichtbar.
Sumangali – glückliche Braut
Junge Frauen aus armen Familien werden von Textilfabrikanten in Arbeitsverträge gelockt, die eine Mitgift und damit eine Zukunft der Betroffenen als gesellschaftlich anerkannte „Sumangali“, als „glücklich verheiratete“ Frauen garantieren sollen. Tatsächlich werden mit diesem „Sumangali-Prinzip“ Lohnversprechen nicht eingehalten und die Frauen unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten.
Arbeit in Baumwollspinnereien macht krank
In den Baumwollspinnereien herrschen unmenschliche Zustände. 12-Stunden-Schichten, 7-Tage-Woche, kein Urlaub, ständige Überwachung, Gewalt und Demütigungen, unzureichender Arbeitsschutz, kaum medizinische Versorgung.
„Viele der jungen Frauen leiden ihr Leben lang an Hauterkrankungen, Eierstockentzündungen, Herzkrankheiten oder Atembeschwerden. Mangelnde Schutzkleidung führt zu Verletzungen, die die Frauen lebenslang beeinträchtigen.“, erzählt die Vorsitzende der kfb in OÖ.
Aktion Familienfasttag trägt zur Veränderung bei
Vaan Muhil, die Partnerorganisation der kfb, leistet Bildungs- und Informationsarbeit in den indischen Dörfern, zeigt Menschenrechtsverletzungen auf, klagt die Rechte der jungen Frauen ein und fordert auf politischer Ebene die Abschaffung der Lohnsklaverei.
Dazu wurde sowohl in Indien als auch in Österreich eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, die von den Welserinnen und Welsern tatkräftig unterstützt wurde.
Teilen macht stark
Trude Humer aus dem Dekanatsleitungsteam der kfb dankte der Firma Haugeneder für die schmackhaften Suppen, den Schülerinnen der hblw Wels für das Service und den zahlreichen BesucherInnen, PolitikerInnen sowie Ehrengästen aus Wirtschaft und Kirche für ihre Bereitschaft zu teilen. Solidarität ermöglicht ein gutes Leben für alle.
Am Freitag, den 14. März 2014 ist Familienfasttag. Am darauf folgenden Sonntag finden in vielen Pfarren in OÖ Benefizsuppenessen statt.
Auch in unserer Pfarre lädt die KFB am Sonntag, den 16. März nach den Gottesdiensten zum Suppenessen ein.
Fotos: Reinhold Wöginger
Text: Dipl.Päd.in Monika Weilguni (Organisationsreferentin der Aktion Familienfasttag)