Die Erfahrung des Trostes bezieht sich auf alle Bereiche des Lebens: Einsamkeit, Enttäuschung, Tod, Verletzung, Beziehungsbruch …
„Trösten“ – aus biblischer Sicht:
Begriffe dazu im Alten Testament sind Beileid, Mitleid haben, helfen, sich erbarmen; Trösten ist immer eine intersubjektive Begegnung, Kommunikation, die auch reale Hilfe einschließt. Die eingegangene Beziehung verändert sowohl den Tröster als auch den Getrösteten. Es geht dabei nicht um die Wiederherstellung des alten Zustandes sondern um den Beistand, der Mut und Vertrauen schenken kann, damit die Tür zum neuen Leben immer weiter geöffnet wird – und das neue Leben auf eine andere Weise wieder gut wird.
Vgl. Jer 16,5-7; Entzug es Trostes: nicht das Trauerbrot brechen, nicht den Becher reichen
Im Gegensatz dazu: Ij 42,10-10: da sein, mit ihm sein, ihm Gaben bringen
Im Neuen Testament kann trösten (griech.: parakaleo) übersetzt werden mit Hilfe leisten oder jemanden um Hilfe rufen; Beistand (griech.: Parakletos)bekommen/Beistand spenden (funktioniert in beide Richtungen); oder auch: Sich auf jemanden einlassen, womit man auch die Verpflichtung eingeht, sich auf eine Beziehung einzulassen.
Joh 14-16 Abschiedsrede Jesu
Joh 14: macht Mut, in die Zukunft zu schauen
Joh 16: Zusage des Beistandes nach dem TodThess 2,16-17: Gott sendet seinen Beistand, der die Macht über unseren eigenen Geist übernimmt; Bewusstmachung, dass ich nicht alleine bin
Spiritualität des Trostes
- Voraussetzung zum Trösten ist die Wahrnehmung der Not, z. B. einen Verlust. Die Not ernst nehmen, sie nicht überspielen. Eine Brücke in die Zukunft bauen, ohne die Trauer zu unterdrücken;
- Bewusst machen und sich bewusst werden, dass niemand die alte Situation wieder herstellen kann. Es wird anders, aber es wird wieder gut.
- Trösten bedeutet, sich auf die Situation der Not einzulassen; Trauer, Tränen, Stille, Ärger aushalten helfen und selber aushalten
- Unser biblischer Gott wird zum Tröster, weil er Mensch geworden ist und uns in Sünde und Tod nicht alleine lässt. Er steht uns bei und hilft uns auszuhalten.
Trost in der Feier der Osternacht
- Das Brot und der Becher des Trostes – Beistand Gottes – Zuspruch der gegenwärtigen und zukünftigen Gnade und des Erbarmens Gottes.
- In der Auferstehung Christi haben wir die Zusage, dass sich Gottes Heils- und Lebensmacht gegen Verlust, Mangel und Tod durchsetzt. Bis die Vollendung eintritt, haben wir den Beistand und Tröster: dein Heiligen Geist.
- Im Heiligen Geist erfahren wir diesen Beistand – er darf zur Unterstützung herbei gerufen werden: Er ist der Helfer und Tröster des Menschen.