Den heutigen Tag verbrachten wir in den Masuren.
Am Morgen fuhren wir durch die für diese Gegend typischen, wunderschönen Alleen nach Swieta Lipka, zur Heiligen Linde. Die Pfeifenorgel spielte beim Vormittagskonzert wahrlich alle Stückln: trompetende Engel, Glöckchen, Zimbeln – alles drehte und bewegte sich. Da kam schon einmal die Idee auf, unsere bestellte Pfeifenorgel noch einmal zu überdenken 😉 .
In Rastenburg besichtigten wir die Ordensburg des Deutschen Ritterordens, welche nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder originalgetreu aufgebaut worden ist. Richtig gemütlich wurde es danach im Ostpreußischen Heimatmueum in Zondern, wo u. a. ein ganzes Wohnhaus mit Originaleinrichtung erhalten blieb. Hier wurden wir in der schönen, trockenen Stube mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee verköstigt. Der geplante Spaziergang in der Johannisburger Heide fiel aber buchstäblich ins Wasser.
Dann ging´s wieder hinaus in die frische Luft: bei einer Stakbootfahrt in Krutyn erlebten wir die Schönheit der Natur vom Wasser aus. Der Himmel hatte Einsehen mit uns … die ersten blauen Fleckchen erschienen nach den grauen Regenwolken. Obwohl man sagen kann, dass das Wetter des Tages ein Segen für unsere Stakbootfahrt war, denn wir waren ziemlich alleine am Wasser. Und da erlebt man die Umgebung, das Wasser, die Tiere ganz anders, als wenn touristischer Massenbetrieb mit vielen Booten und Kanus wäre. So wurde die Fahrt zu einem schönen, fast könnte man sagen mystischen Erlebnis: die Boote glitten ruhig über´s Wasser, die Entschleunigung war greifbar.
Noch ein Highlight erwartete uns, am Abend feierten wir „masurischen Hochzeit“ mit Tanz und Musik: Pferdekutschen holten uns vom Bus ab; trabend und galoppierend brachten sie uns zum Festplatz. Dort erwartete uns das Festmahl mit regionalen Köstlichkeiten, begleitet von einem stimmungsvollen, bunten Folkloreprogramm.
Ziemlich spät ging´s zurück ins Hotel – aber das machte nichts – wir hatten auch am nächsten Morgen keinen Stress mit dem Aufstehen, denn unsere Reisetage begannen alle ausgeschlafen und gemütlich 🙂 !
Fotos: Felix Eichberger, Ingrid Scherney