Das Theater Vogelweide, ein Fixpunkt am Welser Theaterhimmel, beeindruckte mit ihrer Umsetzung von Homers Versepos. Lebendig ,offensiv agierte das Ensemble unter der Regie von Franz Strasser.
Gekonnt und selbstbewusst führt Gott und Götterbote Hermes ( Klaus Pfaffenberger im schrillen Kostüm) das Publikum durch die Handlung.
Überzeugend in ihrer Darstellung der Helena und des Paris‘ gewannen Johanna Schwingshandel und Johannes Minichmayr die Sympathie des Publikums und der vermeintlich bevorstehende Krieg wurde zur Nebensache. Mit dem Erscheinen der Griechen unter der Führung Agamemnons ( Thomas Hochreiter) und der Trojaner um Paris‘ Bruder, des kriegsbewussten Hectors ( starke Darstellung von Simon Salzinger), nimmt der Krieg um Troja – eigentlich um Helena – wieder seinen Platz im Geschehen ein.
Aber es geht um mehr als Troja, es geht um Liebe, Bodenschätze, Osterweiterung, Sponsoring,…
Strasser gelingt es mit einer kühlen Bühnenkonstruktion und markanten Bildern aus dem ersten Weltkrieg den Stoff aus der Antike in unsere Zeit zu bringen. Dieses Epos, vielen aus der Schulzeit bekannt, modernisiert durch die Sprache des 21. Jahrhunderts, lässt auch ab und zu ein Schmunzeln zu.