Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei Kartage im engeren Sinn. In dieser Vesper am Abend gedachten wir Jesus und seiner Freunde, die am Gründonnerstag ein letztes Mal ein gemeinsames Abendmahl gefeiert haben. Und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus.
Die Orgel und die Glocken erklangen ein letztes Mal, bevor sie erst in der Osternacht wieder zum Einsatz kommen.
Jesus hat seinen Freunden die Füße gewaschen, um ihnen zu zeigen, dass es keine Gottesliebe ohne Nächstenliebe gibt. Die symbolische Fußwaschung in dieser Messe durch den Herrn Pfarrer an Menschen unserer Pfarrgemeinde soll uns an die Botschaft Jesu erinnern. Er wollte, dass wir ihm in ein Leben voll Achtung und Demut unseren Mitbrüdern und –schwestern gegenüber folgen.
“Es werden die Füße einer Frau gewaschen, die auch in der Pension Kraft aus dem Glauben schöpft. Sie sitzt hier stellvertretend für die Generation, die den Glauben weitergegeben hat, und die jetzt manchmal mit Schwächen und Gebrechen fertig werden muss.”
“Es werden die Füße einem Mann gewaschen, der sich seit Jahren für unsere christliche Gemeinde engagiert. Er sitzt hier stellvertretend für alle Menschen, die ihre Energie, ihre Zeit und ihr Engagement für die Sache Jesu aufwenden.”
“Es werden die Füße einer Frau gewaschen, die bemüht ist, in der Familie den Glauben und die christlichen Werte weiterzugeben. Sie sitzt hier stellvertretend für alle Eltern, die bereit sind, das Leben zu schenken und für dieses Leben Verantwortung zu tragen.”
“Es werden die Füße eines Buben gewaschen, dem der Glaube in der Familie, in der Schule und in der Pfarre vermittelt wird, und der selbst darum bemüht ist, die Freundschaft mit Jesus zu leben. Es sitzt hier stellvertretend für alle Kinder und Jugendlichen, die bereit sind, Gott als ihren Begleiter zu sehen.”
In den Wandlungsworten im Hochgebet wurden ausschließlich in dieser heiligen Messe die Worte „Am Abend vor seinem Leiden“, „das ist heute“ hinzugefügt.
Zur Kommunion wurde den Kirchenbesucher neben dem Brot auch der Wein gereicht.
Gegen Ende der Feier übertrugen der Kaplan und der Diakon, begleitet von den Ministranten, das Allerheiligste in die Kapelle, wo es bis 24 Uhr zur Anbetung ausgesetzt ist.
Im Anschluss wurde der Altarraum im Gedenken an Jesu bevorstehende Verhaftung und Ermordung leer geräumt und die Kerzen gelöscht.
Text: Bettina Schwarzinger
Fotos: Andrzej Gorgol