Predigt zum Vatertag 2015

savoysigrun

Seit 49 Jahren feiern wir in Österreich den Vatertag am 2. Sonntag im Juni. Liebe Väter, habt ihr schon ein Geschenk bekommen?

 

 

 

Evangelium vom 11. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
In jener Zeit sprach Jesus zur Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.“
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Väter!

Seit 49 Jahren feiern wir in Österreich den Vatertag am 2. Sonntag im Juni. Liebe Väter, habt ihr schon ein Geschenk bekommen?

Vielleicht einen Bademantel mit Superman Aufdruck?

Oder einen Flaschenöffner, der zugleich ein Hammer ist und einen Korkenöffner, den man als Schraubenzieher verwenden kann?

Möglicherweise Kaffeetassen in Fußballform?

Oder eventuell ein Bierbrau-Set?

Es gibt aber auch ziemlich teure Geschenke: Z.B.

Eine Fahrt mit einem Sonderzug zum Österreich-Grand-Prix nach Spielberg?

Diese Tipps und noch viele mehr findet man als Geschenke zum Vatertag.

Wir hörten im Evangelium die Gleichnisse mit der wachsenden Saat und dem Senfkorn.

Liebe Schwestern und Brüder,
Irgendwie habe ich das mit dem Senfkorn nie so richtig glauben können, wenn da steht, dass sogar Vögel im Schatten der Pflanze nisten. Unser Senf wird nie so hoch.

Ich habe mich erkundigt:

Unser Senf ist weißer Senf, im Orient aber wächst auch schwarzer Senf und der kann wirklich über drei Meter hoch werden. Aber egal, ob weißer oder schwarzer Senf, oder auch andere Samenkörner; sobald er gesät ist, wächst er wie von selbst.

Gerade so, so sagt Jesus, verhält es sich auch mit dem Reich Gottes.

Ich glaube, das lässt sich auch auf unsere Kinder ummünzen. Natürlich brauchen unsere Kinder Essen, Kleidung und Liebe. Aber sie wachsen wie von selbst, werden immer größer, bis sie selbst Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Alle unsere Sorgen und Mühe sind vergeblich, wenn wir nicht das Vertrauen in ihr Wachstum haben.

Alle Väter und Mütter hoffen, dass aus ihren Kinder einmal etwas Großes wird. Aber nicht die Größe allein zählt, sondern dass unsere Kinder zu sozialen Menschen mit Mut, Selbstvertrauen und Gottvertrauen werden. Dass sie anderen Menschen Hilfe und Stütze sein können und  das von ihren Vorfahren Gelernte an die nächste Generation weitergeben.

Dazu gehört unser Glaube und dieser wächst durch die Kraft und Gnade Gottes. Jesus erklärt uns in seinem Gleichnis, dass sich das Reich Gottes in seinem Wachstum nicht aufhalten lässt.

Auch unsere Kinder lassen sich nicht aufhalten, sie wachsen und gehen eigene Wege. Schön ist es aber, wenn sie wissen, dass sie mit all ihren Problemen und Freuden in ihr Elternhaus  zurückkommen können. Dann haben wir als Eltern ein bisschen was richtig gemacht.

Liebe Väter, ihr seid wichtig bei der Erziehung der Kinder, darum finde ich auch den Vatertag wichtig, genießt diesen Tag und lasst euch feiern.

Ich wünsche euch einen schönen Vatertag, lasst die Beziehungen zu euren Kindern wachsen wie ein Senfkorn, im Vertrauen darauf, dass Gott euch hilft und beschützt.
Amen

Sigrun Savoy
Pastoralassistentin