Treffen aller Welser Pfarrgemeinderäte in St. Stephan

DSC_0063_80x90Bischof em. Maximilian Aichern eröffnete seine Rede mit den Worten „Dem Dekanat ist auch nichts anderes eingefallen, als ein Gespenst aus dem vorigen Jahrhundert zu holen. Alt bin ich, aber es kommt ohnehin so viel Neues auf euch zu. Neuer Bürgermeister, neuer Dechant, neuer Generaldechant, neuer Bischof und die neue Flüchtlingssituation. So heißt es aufbrechen, neu anfangen und weiter gehen.“

„Es wird viel gearbeitet um mit der neuen Situation fertig zu werden, Barmherzigkeit zeigt sich im ganzen Land. Auch uns wurde viel geholfen nach dem 2. Weltkrieg und so konnten wir weiter leben. Wie lange dauert es dann bis man in einem fremden Land wirklich daheim ist, auch mir ist es so gegangen.“ „Neben mir, in der ehemaligen Wohnung von Erzbischof Wagner, der im Auftrag von Kardinal König die Entwicklungshilfe aufgebaut hat, sind jetzt auch 13 Flüchtlinge eingezogen. Wir treffen uns im Gang, holen gemeinsam die Post,  plaudern ein bisschen auf Englisch. Alle sind sehr freundlich.“ Wir brauchen nicht nur einen Europablick, sondern einen Weltblick. Wir dürfen nicht aufhören den Dialog mit der Welt zu halten, mit der Politik, der Gewerkschaft, der Wissenschaft, der Kultur, mit den Generationen. Ein Christ muss in die Welt hineinwirken. Das Jahr der Barmherzigkeit ist ein Zeichen bei Jesus in die Lehre zu gehen. Das, was Jesus getan hat, ist keine abstrakte Idee, sondern konkrete Hilfe.

Es gibt eine Flaute in der Kirche, ja, es gibt weniger Berufungen, weniger Ordensleute, aber es gibt eine sehr lebendige Laienmitarbeit, die die Kirche bunter macht als früher, als es nur Geistliche gab. Wie viel Engagement der Laien gibt es für die Liturgie, für die Erstkommunion, das Bildungswerk, die Caritas, die Seniorenarbeit, … Aus dem riesigen spirituellen Angebot kann man sich Kraft holen und Hoffnung.

Gedankt wurde dem Bischof für seine so warme und menschliche Rede mit einem Paar selbstgestrickten Socken aus dem Projekt „Stricken gegen soziale Kälte“.

 


Text: Birgit Raffelsberger (Dekanatsassistentin)
Fotos: Thomas Wimmer