Pfarrer Slawomir Dadas nahm in einem Vortrag Stellung zum Konsum und zur Ethik des Konsums.
Gott ist kein Feind der materiellen Dinge. Das Problem beginnt dort, wo die materiellen Dinge dem Menschen auf dem Weg zum Heil hinderlich sind. So ist auch die Perikope vom reichen Jüngling zu verstehen. Großer Besitz birgt die Gefahr in sich, dass der Mensch nur mehr eben diesen Besitz sieht.
Konsum ist Bedarfsdeckung, Sicherung des Lebens und ermöglicht gewisse Selbständigkeit. Wenn aber die Produktion und der Konsum Selbstzweck werden beginnt das Problem. Die Werbung suggeriert dann, dass eine heile und problemlose Welt durch den Konsum einzelner Artikel erreicht werden kann.
Konsumethik darf auf der einen Seite das Leben nicht verteufeln, muss aber auf der anderen Seite bewusst machen, dass die Dinge nicht das Ziel des Menschen sind, sondern dass sie im Dienst des Menschen und der menschlichen Entwicklung stehen müssen.
Heute begegnet uns die falsche Einstellung zum Konsum zum Beispiel im Druck auf das Öffnen der Geschäfte an Sonn- und Feiertagen oder im Verkauf billigst unter unmenschlichen Bedingungen produzierten Waren zu maßlos überteuerten Preisen oder betrügerischen Verkaufspraktiken.
Es gibt ein viel tieferes Leben der Seele, für das die Äußerlichkeiten des alltäglichen Ergehens nur oberflächlich sind. Die Entscheidung fällt nicht zwischen Konsum oder Verzicht, sondern in dem, was uns im Tiefsten bewegt und erfüllt und was wir davon in Hingabe und Liebe an andere weiterschenken wollen.
Text: Erika Bittmann