Star wars in der Vogelweide

predigt dadas„Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen? Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift.“ 1 Kor 15,1-4

In den letzten Jahrzehnten haben die Sciencefiction Filme Star Wars großes Publikum anzogen. Die Filmreihe handelt vom Kampf des Guten gegen das Böse und verwendet viele Elemente aus Märchen, viele Philosophische und religiöse Weisheiten, um die Spannung zu erzeugen. Darum möchte ich mich heute einiger Begriffe und Sprüche daraus bedienen, um die traditionelle Faschingspredigt zu halten. Wie immer soll die Predigt nicht ganz ernst genommen werden. Trotzdem werden unter dem Deckmantel der Geschichte einige Dinge angesprochen werden, die der harten Realität entsprechen.

Star Wars in der Vogelweide,

es war einmal vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie, die den Namen Sky-Wels trug. Die Menschen lebten dort ruhig und zufrieden, bis sie von einer Horde unruhiger Skywalker überfallen wurden, angeführt von Slawkin und Nikin. Das Imperium Familiade sollte von vorne bis hinten erneuert werden; die alten Gebäude angepasst an die Bedürfnisse der neuen Herrscher, der Clan vom Walther von der Vogelweide sollte durch die Bewohner anderer Planeten z.B. des Kroataan verjüngt und neue Mitglieder gefunden werden.

Der Slawkin machte sich sogleich auf die Suche nach Helfern für die Umgestaltung des Königshauses, und um eine neue Pfeifenkanone anzuschaffen. Der Nikin wurde beauftragt, die Bewohner der Familiade davon zu überzeugen, dass sie sich mit den Kroataanen zum Zwecke einer neuen Nation vermischen. Für die Gewinnung der neuen Mitglieder überlegte man sich ein neues Programm, nach dem Star-Wars-Motto „Du kannst Veränderungen nicht aufhalten. Genau so wie du die Sonne nicht daran hindern kannst, unterzugehen.“

Der erste Teil schien einfach zu sein. Admiral Georg Kir und Captain Heinz Mal wurden zu Aufsehern der Arbeiten gemacht. Ob der zweite zu wenig Helfer finden konnte, lässt sich nicht mehr sagen. Es wurde aber beobachtet, dass er Tag und Nacht selbst die Steine herum schleppte. Das Werk wurde mit hohem Tempo fertig gestellt, was aber auch gewisse Nachteile mit sich brachte. Erstens: die Minis-Menschen verloren ihre sicheren Pfade und kreisten ab und zu verwirrt um den Altar. Man könnte meinen, dass sie „vor lauter Aufregung einen Schaltkreiskollaps erlitten“ haben.

Zweitens: Es war eine Zwischenfinanzierung notwendig, weil die Sky-Wels-Beamten ziemlich langsam bei der Auszahlung der Moneten waren und dadurch die Bewohner der Familiade mit einer neuen Bau- und Heizsteuer belegt werden mussten. Dafür aber haben die himmlisch blauen Sitzstühle die Menschenwesen der Galaxie so begeistert, dass sie einen neuen Galaxie-Wels-Meister wählten, der seine Regierungszeit genau unter diese Farbe stellte.

Mit der Pfeifenkanone schien alles viel einfacher zu sein. Die meisten – und insbesondere Lady Chris und Lady Bea – freuten sich, ein solches Gerät zur Abwehr der Singmuffel aufstellen zu lassen. Trotzdem stand noch ein harter Kampf bevor: einige verbissene Anhänger der Naturbewegung „Holziholzi“ wollten nicht zulassen, dass die Pfeifenkanone durch einen Farbanstrich getarnt wird. Vielleicht hatten sie Angst, dass die Farbgebung des Holzes einen Einfluss auf die Klangfarbe der Kanone hätte. Nachdem sie aber die Weisheit der Star Wars erkannt haben, „dass viele Wahrheiten, an die wir uns klammern, von unserem persönlichen Standpunkt abhängig sind“, siegte die Ästhetik und alle waren stolz auf das gemeinsam vollbrachte Werk.

Die Vermischung der Familiadenbewohner mit den Kroataanen wurde unter das Motto gestellt „Entweder ich bringe sie jetzt um oder ich verliebe mich noch in sie!“ und ging langsam voran. Die beiden Nationen hatten grundsätzlich keine Berührungsängste, aber im Bereich der Familiengründung gab es da noch einige Defizite. Da musste der Biologieunterricht erneuert werden, um die Kinder aufzuklären, dass die Weitergabe des Lebens nicht nur innerhalb der eigenen Planetensippe möglich ist. Zusätzlich versuchte man gemeinsame Treffen zu veranstalten und drei erprobte Mitarbeiter: Hermik, Josik und Rudik durften fortan nur mehr gemischte Hochzeiten halten.

Um neue Mitglieder zu gewinnen wurde das Leben umprogrammiert. Man setzte auf die Jugend und übertrug ihr die Verantwortung mit dem Segensruf: „Möge die Macht mit dir sein“. Der Anführer Florik, bei dem man sich immer wieder fragte: „So groß zu werden, wie hast du das geschafft bei solcher Nahrung?“ schaffte es, seine Mannschaft aus dem Untergrund herauszuführen und ihr Zeiten des Friedens und des Wohlstands zu bescheren. So konnten auch ihre Katakomben umgebaut werden, um neue Mitglieder einladen zu können.Die Bewohner von der Familade lebten wieder ruhig und zufrieden. so dass immer mehr Menschenwesen aus anderen Planeten und Galaxien zur Familiade gehören wollten.

Nach den erfolgreichen Lichtjahren machten sich die Skywalker Nikin und Slawkin auf den Weg, um neue Galaxien zu erobern. Ihr Spruch, entsprechend der Haltung der Skyritter lautete: „Ohne weitere weibliche Ratschläge müssten wir es eigentlich schaffen, hier wieder lebend raus zukommen“. Auch woanders versuchten sie, den Menschenwesen den unsichtbaren Gott des Lebens, der Liebe und des Friedens aufzubauen, denn es hätte gegen ihre „Programmierung verstoßen, eine Gottheit zu personifizieren“.

Sollte es aber eines Tages in der Galaxis Sky-Wels zum Stillstand kommen, können ihre Bewohner sicher wieder mit den Skywalkern rechnen, die zurückkommen, um im Imperium der Familiade wieder aufzumischen.

Faschingspredigt
Slawomir Dadas, Pfarrer