Am 31. März veranstaltete der „Dialog der Religionen“ zum 5. Mal „Koran trifft Bibel“ in der Stadthalle Wels. Diesmal ging es um Musik im Islam und Christentum. Ein innovativer Ansatz im interreligiösen Dialog. Es war die Auftaktveranstaltung für den „Monat für Respekt und Toleranz“ in der Stadt Wels. Der Abend zeigte den großen Schatz und die bunte Vielfalt der religiösen Musik in beiden Religionen.
Eröffnet wurde mit dem gleichzeitigen Glockengeläut und dem Ruf des Muezinns.
Die Franzisingers brachten das Lied „Halleluja – singen wollen wir unserem Gott“, das gleich das Publikum zum Mitsingen einlud.
Herr Amel Mlivo aus dem Bosnischen Kulturverein brachte das Lied „Will ich dich rufen Herr“. Im Text dieses Liedes war so viel Nähe beider Religionen spürbar, der Lobpreis Gottes ist in beiden Religionen unglaublich ähnlich.
Schwester Felicia von den Franziskanerinnen sang die Antiphon „Die Freude an Gott ist unsere Kraft – Halleluja“. Im Psalm 150 kam sehr schön zum Ausdruck wie vielfältig die Musik schon im jüdischen Tempel war.
Aus dem Albanischen Kulturverein sang Herr Fersan Jahiu mit einem unendlich liebenswerten Kinderchor das Lied „Das Bajram Fest“. Ein Lied, das einen Einblick in die Bedeutung dieses Festes gab. Ein sehr sinnliches Fest für Körper und Geist.
Der imposante evangelische Posaunenchor spielte den Choral „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und HÄnden“. Es wurde sehr deutlich, wie sich dieses Lied über Jahrhunderte hinweg in den verschiedensten Konfessionen verbreitet hat. Viele haben innerlich mitgesungen oder gesummt, weil ihnen das Lied so vertraut ist, so viel Erinnerung auslöst.
Aus dem islamischen Kulturverein brachte Herr Sobhi Kassar eine Koranrezitation. Der ganze Saal war ergriffen. Man spürte einfach die Ehrfurcht vor Gott.
Danach sangen sich die Kinder Arif und Akif Aydin in die Herzen er Menschen. Sie sangen 2 Ilahis und zwar „Annem annem“ (meine Mutter, meine Mutter) und „Sen Mekkeden Dogan bir Günes“ (Du bist die Sonne, die in Mekka aufsteigt).
Der Bach-Chor schenkte uns aus dem musikalischen Welterbe von J.S. Bach den herrlichen Choral „Gelobt sei der Herr“.
Beim großen gemeinsamen Friedensgebet wurden für die Opfer aller Länder, die 2016 vom Terror betroffen waren, Kerzen entzündet. Aber auch eine Kerze für die Täter und eine Kerze für alle Menschen, die sich für den Frieden engagieren.
Den Höhepunkt bildete das von allen gemeinsam gesungene Schlusslied: „Musik ist für Menschen wichtig! Es gibt ja kein Volk, dem Musik gänzlich fehlt.“ Der Text wurde von Walther Derschmidt extra für diese Veranstaltung geschrieben.
Danach gab es die Einladung zum Dialog und Buffet. Es war ein Staunen über die Vielfalt der Musik, die sehr berührt hat. Die Verschiedenheit und Großartigkeit der religiösen Musik wurde erlebt.
Text: Mag. Birgit Raffelsberger (Dekanatsassistentin)
Fotos: Andrzej Gorgol