Ego-Monster-Bann-2017 im Kampf gegen Gargamel

Liebe Schwestern, liebe Brüder,
auf dem Planeten Erdi, in einem kleinen Dorf Welsi wohnte eine kleine Schar von glücklichen Schlümpfgläubigen. Die Schlümpfe waren ihrem Wesen entsprechend sehr fromm und brav und waren immer darauf bedacht, als Gemeinschaft miteinander zu leben. Sie gingen jeden Sonntag in die Kirche, teilten alles miteinander, halfen den Schwachen und Armen, trösteten die Traurigen und kümmerten sich darum, dass es jedem gut geht. Ob der Schlaubi, der alle Gebete auswendig wusste oder der Hafty, der auf einmal für drei Freunde Schultaschen tragen konnte oder auch der Fauli, der ständig müde war und sogar schon in der Schlümpfschule während des Religionsunterrichts eingeschlafen ist, jeder mochte jeden und wollte, dass es allen gut geht. Eine besondere Ehre war es für die Schlüpfe, in der Schlümpfpfarre aktiv zu sein und dazu beizutragen, dass sich alle, die Großen und die Kleinen, hier wohl fühlten. Ja, die Jungscharschlümpfe sangen jeden Sonntag im Schlümpfenchor und die Minisschlümpfe wollten sogar, dass man noch mehr Messen einführt, damit sie noch mehr Punkte fürs Ministrieren bekommen. Die Jugendschlümpfe waren nicht nur im Gottesdienst da, sondern sie machten viel Sport miteinander und trafen sich, um über Gott und die Welt zu diskutieren. Aber das war doch kein Wunder, sie hatten große Vorbilder in den lang gedienten Schlümpfinen der Frauenbewegung und den Schlümpfen der Männerbewegung.

Es war einfach schön – damals. Die Erstkommunionschlümpfe gingen voll Freude zum Sonntagsunterricht und die Firmlingsschlümpfe fragten immer nach, ob sie nicht noch mehr in der Schlümpfpfarre engagieren könnten.

Diese gute Stimmung war auch der Grund, warum alle aus der Vogelweidi in den Pfarrschlümpfenrat gewählt werden wollten, um dort mit dem Papa Schlumpf Slawi mitzuarbeiten, denn Sie wussten, dass Papa Schlumpfs Assistent, der Schlaubi Niki, schon bald selber eine Schlümpfpfarre übernehmen sollte.

All das gefiel dem Gargamel, dem bösen Zauberer überhaupt nicht. Und darum schmiedete er einen Plan: er wollte die Gemeinschaft zerstören! Nur wusste er zuerst gar nicht, wie er es anstellen sollte, weil alle sich so gut verstanden. Nach einigen Tagen des Nachdenkens und Grübelns hatte er eine Idee: Er steckte mehrere Schlüpfe mit dem Ego-Virus an. Ab diesem Zeitpunkt begann die Gemeinschaft zu zerbröseln. Einige Vogelweidi-Schlümpfe gingen nicht mehr so oft in die Kirche, weil ihnen die Begegnung mit den anderen nicht so wichtig erschien und sie sich lieber ausschlafen wollten, als die andern zu treffen. Andere wollten nichts mehr teilen, weil sie Angst bekamen, dass ihnen selbst zu wenig bleibt, obwohl sie so viel besaßen. Wieder andere begannen, nur an sich zu denken, wie der Beauty, der nur vor dem Spiegel stand oder der Jokey, der nur dann gekommen ist, wenn es etwas Lustiges gab.

Die Stimmung unter den Vogelweidi-Schlümpfen sank in den Keller; sie fingen an, gegeneinander aufzutreten. „Ich kann am besten kochen und backen von uns allen“ – meinte Torti, „aber ich lasse euch gar nichts von meinen Leckereien kosten“. „Und ich kann die schönsten Gedichte schreiben“ prahlte Poeti – „aber ich behalte sie alle für mich“. „Und für die Kleider, die ich nähen kann, müsst ihr viel mehr zahlen als bisher“ drohte Zwirni, „sonst werdet ihr in euren Fetzen ziemlich alt ausschauen“. Es fehlte nicht viel, und sie hätten aufeinander eingeschlagen!

Auch in der Schlümpfpfarre gab es keine so gute Stimmung mehr wie früher, sodass sich sogar die Männerbewegung aufgelöst hat. Es war auch nicht mehr so einfach, viele Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich zur Wahl für den Pfarrschlümpfenrat gestellt hätten. Kurz und gut: Es musste etwas geschehen! So beschloss der Papa Schlumpf, den Ego-Virus zu bekämpfen. Aber das kann er nicht alleine, dazu wird die Hilfe vieler Schlümpfinen und Schlüpfen notwendig sein, weil der Ego-Virus schon ganz schlimme Auswirkungen hatte: Ego-Monster, die nur mehr an sich selber denken konnten, waren im Vormarsch, da half jetzt nur mehr der Ego-Monster-Bann 2017.

Denn 2017 ist ein Jubiläumsjahr, in dem gefeiert wird, dass das Schlüpfgebetshaus vor 60 Jahren geweiht wurde. Also ein guter Anlass, um das Leben in der Vogelweidi zu erneuern und die alte, gute Stimmung wieder herzustellen. Damals hat man das Gebetshaus gebaut, damit die Vogelweidi-Schlümpfe eine gute Gemeinschaft bilden, miteinander feuern, sich untereinander verstehen, im Frieden leben, auf einander schauen und sich gegenseitig helfen.

So hoffen wir, dass mit Hilfe Jesu und mit dem guten Willen aller, die sich zu ihm bekennen, Gargamels Ego-Virus besiegt werden kann und die Vogelweidi-Schlüpfe wieder zu einer besonderen, fröhlichen und gläubigen Gemeinschaft werden.

Faschingspredigt von Slawomir Dadas
Pfarrer

2 Gedanken zu „Ego-Monster-Bann-2017 im Kampf gegen Gargamel

  1. Ich konnte leider nicht in die Messe weil ich krank war.habe Predigt jetzt gelesen u fand sie gut und lustig und auch etwas wahres drann. Ich konnte wieder lachen,welches mir zur Zeit etwas schwer fällt. Danke.ich hoffe,Sonntag wieder in die Messe gehn zu können.
    SchmittnerWaltr

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