Die Fahrt geht über Sliven nach Osten zur Schwarzmeerküste und dem auf einer schmalen Landzunge gelegenen Ort Pomorie. Etwas nördlich davon wurden die Byzantiner 917 von den Bulgaren entscheidend geschlagen, wodurch deren Zar Herr über den gesamten Balkan wurde.
Besuch einer großen Weinkellerei. Am Eingang Begrüßung durch eine in alter bulgarischer Tracht als Mann verkleidete Frau. Bei dem großen Spektakel besteht die Möglichkeit sich mit ihr photografieren zu lassen und das Bild später zu erwerben. Bei der Führung sehen wir alte Winzergeräte und nicht mehr verwendete große alte Holzfässer. Ausgiebige Weinverkostung mit reichlich mit Wurst und Käse gedecktem Teller. Die ausgedehnte kitschig anmutende Gartenanlage ist sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack. Auf der Fahrt nach der wenig nördlich von Pomorie gelegenen Stadt Nessebar kommen wir an großen Salzgärten vorbei. Es ist ebenfalls nur über eine schmale aufgeschüttete Landzunge erreichbar und seit 1983 wegen seiner vielen alten Häuser, davon viele mit vorspringendem ersten Stock, und zahlreichen Kirchen Weltkulturerbe. Bei einem ausgiebigen Rundgang kommen wir an einer Kirchenruine, der ehemaligen Metropolitankirche aus dem 12. Jh., und an der Kirche Johannes der Täufer aus dem 10. Jh. vorbei. Es ist eine unverkleidete aus Natursteinen errichtete Kreuzkuppelkirche, wobei das durch Ziegel gebildete Swastikaornament, ein uraltes fortlaufendes Hakenkreuzmuster, unsere besondere Aufmerksamkeit erregt. Weiters kleine Kirche Christus Pantokrator mit zentraler Kuppel und drei Apsiden. Sie ist heute profaniert und enthält eine Kunstgalerie.
Im Restaurant „Aquamarin“ haben wir nicht nur einen guten Ausblick auf das Meer, sondern konsumieren hier auch das bei der großen Hitze lebensnotwendige kühle Bier um unglaubliche 1 Lewa 90, entsprechend knapp 1 Euro. Die Mittagspause ermöglicht einen Spaziergang zum Strand und und bietet die Gelegenheit die Beine im Schwarzen Meer abzukühlen. Abends gibt es eine Hafenrundfahrt auf einem größeren Boot mit Makrelen, Salat und freien Getränken. Der hohe Seegang zwingt einige zu einem unfreiwilligen Opfergang an den Meeresgott. Andere erfreuen sich an den stets hungrigen und streitsüchtigen Möwen, die mit großem Geschick nach den Speiseresten schnappen. Dann Fahrt zu der weiter südlich befindlichen Hafenstadt Burgas und Nächtigung im gleichnamigen Hotel.
Reisebericht: Hans Kalchmair
Fotos: Slawomir Dadas, Ingrid Scherney