Dein Glaube hat dir geholfen

Schwestern und Brüder im Herrn!

Täglich lesen wir in der Zeitung von Unfällen und vom Sterben. Das Leben ist für die einen leichter, für andere wieder schwerer. Den einen drücken Sorgen und Krankheit, andere leben im Überfluss. Ist das so gottgewollt?

In den heutigen drei Bibelstellen will uns gesagt werden: „Gott will das Leben der Menschen“. In der 1. Lesung (Weish 1, 13-15; 2, 23-24) heißt es, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat. Ziel der Schöpfung ist das unvergängliche Leben des Menschen.
Und im Evangelium (Mk 5, 21-43) kommen zwei Menschen im Vertrauen, dass Jesus Leben retten kann, zu ihm: die Frau ganz unauffällig, Jairus um Hilfe bittend für seine todkranke Tochter. Beiden schenkt Jesus das Leben.
Bei den Christen gab es immer und gibt es arme und reiche Gemeinden. Davon hörten wir in der 2. Lesung (2 Kor 8, 7.9.13-15) . Paulus ersucht seine reiche Gemeinde in Korinth um eine Gabe für die armen Christen in Jerusalem und meint, dass zum Glauben der Gemeinde auch die Hilfe für Notleidende gehört. Glaube muss sich auch als konkrete Solidarität mit den Armen erweisen! Teilen heißt dabei nicht, auf Lebensnotwendiges verzichten, sondern von dem abzugeben, wovon ich genug habe! Paulus bezeichnet es als „Reichtum“, wenn einem anderen geholfen wird, wenn dessen Leben gelingen kann. Denn es ist ein Nachahmen des schenkenden Gottes! Gott will, dass das Leben aller Menschen gelingt und wir sollen auch unseren Beitrag dazu leisten.

Jesus ist für uns Mensch geworden und hat den Tod erlitten. Aber er ist auferstanden, damit auch unser Leben nicht mit dem Tod endet, sondern gelingt. Erwarte ich am Ende meines irdischen Lebens den alles vernichtenden Tod oder Gottes Barmherzigkeit? Davon hängt wohl die Ausrichtung meines Lebens ab!
Was Jesus im Evangelium der Frau und Jairus antwortete, das will er auch uns sagen, wenn wir den Weg zu ihm wirklich suchen: „Dein Glaube hat dir geholfen“.

Josef Bernögger
Diakon