Benediktiner- und Zisterzienserklöster haben immer einen Kräutergarten bei ihren Klöstern. Der Kräutergarten soll ein Blick ins Paradies sein. Die Heilkräuter werden „Apotheke Gottes“ genannt und der Volksmund sagt „Für alles ist ein Kraut gewachsen.“
Der ständige Wandlungs- und Wachstumsprozess im Garten, jeden Tag, jedes Jahr hilft uns unser eigenes Leben zu reflektieren.
Was war in meinem Samen schon grundgelegt? Was keimt und reift in mir? Welche Blüten und Früchte bringt mein Leben? Was stirbt ab? Was treibt neu aus? Ein Garten kann im Großen sehr erholsam und heilsam sein, aber auch im Kleinen.
An diesem Abend ließen wir ein einzelnes Kraut meditativ auf uns wirken. Was sagt es mir? Welche inneren Bilder löst es in mir aus? Woran erinnert es mich? Auf welches Mandala kann man diese Pflanze reduzieren? In Anlehnung an das Buch von Pater Johannes Pausch „Meine Heilkräuter Mandalas“.
Z.B. das Zinnkraut: Es sieht aus wie eine Wirbelsäule, ist stabil, aber auch elastisch. Es bewegt sich sanft. Ich brauche innere Stabilität, aber keine Starrheit. Ich muss körperlich und geistig beweglich bleiben. Kräutermeditation kann sehr heilsam sein. Eine andere Form von Meditation ist das Legen, Malen oder mit Sand Streuen von Mandalas. In Mandalas wird das ganze Universum auf Formen, Farben und Zahlensymbolik reduziert. Die Schöpfung Gottes wird abgebildet oft in wochenlanger Arbeit und dann wieder vernichtet um die Vergänglichkeit allen Lebens darzustellen.
Die Bücher von Pater Johannes lege ich mehrere Wochen zum Nachlesen im Begegnungscafe der Pfarre auf.
Text: Mag. Birgit Raffelsberger
Fotos: Maria Greinöcker