Kulturreise der Pfarren Wels Hl. Familie und Hörsching.
27. Juli – 3. August 2019
Die heurige Reise führte uns in zwei Länder der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Bestens von Kneissl touristik und Herrn Pfarrer Dr. Slawomir Dadas mit Frau Ingrid Scherney vorbereitet und betreut konnten wir alle die Fahrt unbeschwert geniessen. Ein wesentlichen Anteil daran hatte auch unser Fahrer Stefan, der mit seinem großen und modernen Bus der Firma Sab alle Schwierigkeiten souverän meisterte, und auch die sehr kompetente Reiseleiterin Frau Mag. Gabriele Röder aus Wien trug wesentlich dazu bei.
Samstag
Nach dem Beginn vor unserer Kirche in der Vogelweide und der Aufnahme der Hörschinger geht es bei schönem Wetter über die Autobahn nach Krems, wo Frau Gabriele zusteigt. Durch das Kamptal und Horn gelangen wir nach Mähren und zum ersten Ziel, dem an der Thaya gelegenen Schloss Frain. Eine alte Burg wurde von Bernhard Fischer von Erlach herrlich ausgebaut. Vor dem Stiegenaufgang begrüßen uns die mythologischen Figuren von Herkules, der den Antäus erst bezwingen kann, als er ihn vom Boden aufhebt, und Äneas, der seinen Vater Anchises aus dem brennenden Troja trägt. Im prächtigen Ahnensaal finden sich die Statuen der Besitzer aus der Familie Althann. Eine spätere Familie unterhielt hier eine sehr renommierte Keramikmanufaktur, wovon wir bei der Führung einige Beispiele zu sehen bekommen. Neben dem wertvollen Interieur sind auch die bunten Wandtapeten bemerkenswert.
Der nahe und hoch über der aufgestauten Thaya gelegenen Stadt Znaim gilt unser nächster Besuch. Nach dem Marktplatz mit mächtigem Rathausturm und Pestsäule (im Sockel Liegefigur der hl. Rosalia) geht es zur St. Nikolaus-Kirche. Es hat inzwischen leicht zu regnen begonnen. Im Innern erregen die zu einem Globus gestaltete Kanzel mit dem darin stehenden Christus an der Geißelsäule und die in einem Glaskasten liegenden prachtvoll geschmückten Reliquien eines Katakombenheiligen die größte Aufmerksamkeit. Knapp neben der Kirche Besuch der ehemaligen protestant. Wenzelskapelle (heute Ausstellungsraum) Von hier aus Blick auf die Thaya und das ehem. Prämonstratenserstift Klosterbruck, von dem angeblich die berühmten Znaimer Gurken ihren Ausgang nahmen. An der Gedenktafel am ehemaligen Bäckerhaus für den hl. Klemens Maria Hofbauer, „Bäckerjunge von Znaim“, Stadtpatron von Wien und Apostel von Warschau, wird kurz Halt gemacht.
Kurz nach 17 Uhr erreichen wir Brünn, die Hauptstadt Mährens und unser Hotel Barcelo Palace Hotel mit großem Innenhof. Dann Stadtrundgang mit Schirm und Blick auf die Feste Spielberg, eine der drei berüchtigten Haftanstalten der Monarchie, wo u. a. der Bauernphilosoph Konrad Deubler aus Goisern inhaftiert war und der berühmte Pandurenoberst Franz von der Trenck sein Ende fand. Altes Rathaus mit prächtigem Turm, sagenhaften Drachen im Durchgang und spätgotischem Portal von Meister Pilgram. Wegen angeblich schlechter Bezahlung hat er die mittlere Fiale verbogen gestaltet. Kleine im Strassenpflaster eingelassene Bronzetäfelchen bezeichnen den Weg zur berühmten Katharinen-Rotunde, die wir allerdings nicht besichtigen. Zweittürmige gotische Kathedrale St. Peter und Paul mit bemerkenswerter Außenkanzel. Ein neueres Kunstwerk, das an Mozart, der bereits als Kind in Brünn war, erinnern soll, findet allgemeines Mißfallen, ein in Hotelnähe befindliches, wunderbar restauriertes, großes Haus mit einer Jugenstilfassade jedoch Bewunderung.
Reisebericht: Hans und Magdalena Kalchmair Fotos: Ingrid Scherney