Am heutigen dritten Adventsonntag standen um unseren kleinen Christbaum sehr viele leuchtende Kerzen. Wir begannen unsere Feier mit dem Kreuzzeichenlied.
Bevor wir die Fortsetzung unserer Adventgeschichte hörten blickten wir zurück auf die letzten zwei Adventsonntage: Der alte Mann war traurig und allein in seinem kleinen Haus. Rundherum wurden hohe Häuser gebaut, die Stadt wurde von Leuchtreklamen erhellt. Nachts konnte man die Sterne am Himmel nicht mehr sehen. Aber er hatte ja noch Goldpapier. So schnitt er, so wie er es in seiner Kindheit getan hatte, Sterne aus. Er ging mit seinen Sternen hinaus auf die Straße, damit das Christkind ihn nicht übersehen konnte. Auf einmal kam ein Sturm auf, der so heftig war, dass sogar die Stromversorgung ausfiel. Es wurde ganz dunkel in der Stadt, die Leuchtreklamen erloschen, Musik und Werbedurchsagen aus den Lautsprechern in den Geschäften verstummten. Die Menschen verkrochen sich in ihren Häusern, denn sie waren die Stille und die Dunkelheit nicht mehr gewohnt. Sie hatten Angst davor. Der alte Mann aber ging mit seinen Sternen durch die dunklen Straßen hinaus aus der Stadt bis zu einem leeren Feld.
Wie die Geschichte des alten Mannes weitergeht, ob ihn das Christkind findet, erfahren wir am nächsten Sonntag.
Auch unser Licht ging auf Wanderschaft, von einer Hand zur anderen Hand wurde es weitergereicht. Dann gingen wir mit dem Licht im Saal umher, begrüßten einander mit dem Licht, ließen es oben und unten tanzen. Es soll ein Zeichen dafür sein, dass wir aus dem Glauben handeln wollen, dass wir den ersten Schritt machen wollen, dass wir auf andere zugehen. Auch der Fuß, den wir auf unser Kerzenglas klebten, soll für unser Handeln stehen.
In der Kirche hängten wir zwei Kerzengläser auf unseren Baum der Erwartung, eines für den Glauben und eines für unser Handeln.
Musikalisch wurde der Gottesdienst heute von einer kroatischen Musikgruppe begleitet.
Fotos: Felix Eichberger Text: Gaby Eichberger