Heute war es ganz dunkel im Mariensaal. Nur die Kerzen um unseren Christbaum haben Licht gegeben. Mit dem Kreuzzeichenlied haben wir unsere Feier begonnen.
In unserer Adventgeschichte ging es um einen alten Mann, der ganz allein in seinem kleinen Haus in der Stadt lebte. Heute hörten wir wie die Geschichte ausging:
Die Stadt wurde immer größer, immer höhere Häuser wurden gebaut. Leuchtreklamen verhinderten dass man nachts die Sterne am Himmel sah. Die Menschen hatten keine Zeit mehr, hasteten nur durch die Gegend. Der alte Mann schnitt Sterne aus Goldpapier aus, ging damit aus der Stadt und hängte die Sterne an einen Baum auf einem einsamen Feld. Eines Abends kam ein schlimmer Sturm, sogar der Strom fiel aus. Auf einmal war es still und dunkel in der Stadt. Die Menschen verkrochen sich in ihren Häusern, hatten Angst, da sie ja die Dunkelheit nicht mehr gewohnt waren. Als sich der Sturm wieder gelegt hatte sah man die Sterne am Himmel. Da gingen die Kinder mit ihren Eltern aus den Häusern, aus der Stadt bis zu dem Feld, auf dem der alte Mann die Sterne an den Baum gehängt hatte. Sie sangen Weihnachtslieder, die Kinder holten die Sterne vom Baum und nahmen sie mit in ihre Häuser. Es war Weihnachten.
Unser Licht wanderte wieder in der Runde von einer Hand zur andern Hand. Und die Lichter um unseren Christbaum leuchteten uns in der Dunkelheit.
Heute gab es einen Stern für das Kerzenglas. Nun sind alle vier Seiten beklebt: mit einem Tannenbaum, einem Fuß, einer Hand und einem Stern. So wie Jesus uns nie allein lässt wollen auch wir füreinander da sein, die Not der anderen sehen, nicht wegschauen.
Am Ende hängten wir zwei Kerzengläser auf unseren Baum der Erwartung in der Kirche, eines für Vertrauen und eines, weil Gott mit uns ist.
Fotos: Felix Eichberger Text: Gaby Eichberger