Die Sterndeuter zogen einen anderen Weg zurück. Der Besuch beim Jesuskind hat in ihnen etwas verändert, hat sie verwandelt. Weihnachten, die Geburt Jesu, kann auch unser Leben verwandeln. Wir sollen zu Botschaftern von Solidarität und Nächstenliebe werden. Durch uns soll sich die Welt zum Bessern verwandeln.
Zum Besseren verwandeln – dieses Ziel verfolgt auch die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Die Welt verwandeln hin zu einem friedlichen Zusammenleben, zu Solidarität zwischen arm und reich, zu einem respektvollen Umgang mit unserer Natur.
Aktuell ist jedoch vielfach anderes zu beobachten:
Die Unterschiede zwischen arm und reich, innerhalb von Staaten und zwischen verschiedenen Erdteilen sind deutlich zu erkennen und werden zum Teil größer.
Immer noch leben wenige Reiche auf Kosten vieler armer Menschen.
Im Streben nach Besitz und Wohlstand kommt es zu Gewalt und Vertreibung.
Für das eigene bessere Leben wird Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt in Kauf genommen, ohne Rücksicht auf Mitmenschen oder nachfolgende Generationen.
Mitzuhelfen diesen Zustand zu verändern, ist das Ziel der Dreikönigsaktion. Dazu werden jedes Jahr mehr als 500 Projekte in Afrika, Asien oder Lateinamerika aus den gesammelten Spendengeldern unterstützt. Bei allen unterstützen Projekten wird mit Partnern vor Ort zusammengearbeitet. Nach dem Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe sollen die Menschen vor Ort befähigt werden, selbst an der Verbesserung ihrer Lebenssituation zu arbeiten.
Ein besonderer Schwerpunkt der Dreikönigsaktion in diesem Jahr ist Kenia.
In der Hauptstadt Nairobi leben an die 4 Millionen Menschen. Nairobi ist auf der einen Seite ein pulsierendes Zentrum, mit starker Wirtschaft, Tourismus oder zahlreichen Einkaufszentren. Und gleichzeitig leben ca. 60% der Einwohner Nairobis in Elendsvierteln auf insgesamt nur 5% der Stadtfläche. 700.000 sind es allein im Slum von Mukuru, in Hütten, die wenig Schutz gegen Hitze oder Regen bieten, ohne Müllbeseitigung oder Kanalisation.
Hier unterstützt die Dreikönigsaktion zwei Projektpartner, das Mukuru Promotions Center sowie die Mukuru Slums Developement Projects.
Beide Projekte nehmen sich besonders der Kinder im Mukuru-Slum an. Viele von ihnen leben auf der Straße und haben damit noch einmal weniger Chance auf Schul- oder Berufsausbildung.,
Hier setzen diese beiden Projekte an:
Zunächst wird den Kindern eine Basis für ein menschenwürdiges, kindgerechtes Leben gegeben – mit einem Dach über dem Kopf, mit Essen, mit medizinischer Betreuung – ohne durch Müllsammeln, Betteln oder Schuheputzen ein Überleben sichern zu müssen.
Als nächsten Schritt wird den Kindern ein Schulbesuch ermöglicht. Durch die Chance Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen wird eine Basis geschaffen, aus der Armut herauszukommen.
Daran schließt eine Berufsausbildung an. Beispielsweise in einer Schneiderei oder der Gastronomie, durch Erlernen des Friseurberufs oder durch eine Ausbildung zum Installateur.
Diese Ausbildung ermöglicht den Jugendlichen, dauerhaft gut zu leben und schafft die Basis für eine eigenständige Existenz.
Dabei erhalten die Jugendlichen auch Unterstützung beim Start ins Berufsleben, durch Vermittlung an Unternehmen oder Kleinkredite für Start-ups.
So profitieren einerseits die Jugendlichen, aber auch die Lebensbedingungen im Mukuru-Slum können durch viele ausgebildete Menschen zum Besseren verwandelt werden.
Dafür waren die Sternsinger in den letzten Tagen unterwegs.
Damit eine funktionierende Sternsingeraktion entsteht, sind viele einzelne Bausteine nötig.
Am Gelingen der heurigen Sternsingeraktion in unserer Pfarre waren ca. 100 Personen beteiligt.
Zum Ersten sind da einmal die Sternsinger. Insgesamt waren heuer 58 Menschen als Sternsinger im Einsatz, eingeteilt in 34 Gruppen. Von diesen 58 Sternsingern waren 35 Kinder – eine Zahl die ich beachtlich finde und es mich freut, dass so viele Kinder hier bereit sind, mitzumachen. Ergänzt wurden die Kinder durch 15 Jugendliche und junge Erwachsene, sowie 8 Erwachsene aus unserer Pfarre, die bereit waren uns hier zu unterstützen.
Durch diese große Anzahl an Sternsingern haben wir es heuer geschafft, fast 99% des Pfarrgebiets zu besuchen – auch etwas was mich sehr freut.
Viele der Gruppen wurden von Begleitpersonen begleitet. 20 Frauen, Männer oder Jugendliche haben diese – nicht immer ganz einfache – Aufgabe übernommen. Für jede der 34 Sternsingergruppen haben wir einen Jausenplatz als Abschluss des Sternsingens gesucht – und gefunden, denn auch hier können wir uns auf die Unterstützung vieler Frauen und Männer verlassen.
Und schließlich gibt es da noch jene Menschen, die mit vielen kleinen, oft auch eher unbemerkten Dingen, einen wichtigen Beitrag zum Verbinden dieser Bausteine leisten.
Und so ist eine schöne und auch sehr erfolgreiche Sternsingeraktion entstanden. Zum einen für die Beteiligten, durch viele schöne Eindrücke und Erlebnisse.
Zum anderen auch in Form der gesammelten Spenden.
Das vorläufige Ergebnis der Dreikönigsaktion 2020 in unserer Pfarre beträgt 19.192,04€.
Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2.059,70€.
Damit bleibt mir nur noch Danke zu sagen.
Danke allen die uns direkt unterstützt haben, den Jausenplätzen und Begleitpersonen, allen die zum Gelingen beigetragen haben.
Danke meinem Planungsteam für die wertvolle Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung.
Besonders Danke sagen möchte ich allen, die als Sternsinger unterwegs waren. Danke für eure Bereitschaft, euren Einsatz und eure Arbeit, die ihr geleistet habt.
Danke sagen möchte ich schließlich auch Ihnen und den Menschen im Pfarrgebiet, für die freundliche Aufnahme der Sternsinger und Ihre großzügige Spende, die es möglich macht, dass Sternsingen zum Besseren verwandelt.
Danke.
Bernhard Baumgartner