Jesus stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel
und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Als er ihnen die Füße gewaschen hatte sagte er zu ihnen:
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
(Auszüge aus dem Evangelium nach Johannes)
Die Fußwaschung ist die zentrale Stelle des letzten Abendmahls. Jesus beugt sich vor seinen Freunden, um ihnen zu zeigen, welche Haltung sie vor einander und vor anderen Menschen einnehmen sollten. Christ-Sein bedeutet, ein dienender Mensch zu sein. Ein Mensch, der sich vor dem anderen verbeugt.
Manchmal sind wir wie Petrus. Wir verstehen die Botschaft Jesu nicht. Wir wären vielleicht bereit, Jesus – dem König der Welt die Füße zu waschen – aber einander? Wir leben nicht in einer Zeit, in der einer dem anderen dienen will. Heute gibt es die Superstars, die bedient werden wollen. Aber der Dienst gehört zu den zentralen Botschaften des Evangeliums. Gott ist ein Dienender. Er lädt mich zum Dienst am Nächsten ein, weil der Dienst das Geheimnis seiner Liebe zur Welt und auch meiner Liebe zur Welt sein kann.
Zun Video von den Abendgedanken am Gründonnerstag in unserer Pfarrkirche
Gedanken: Slawomir Dadas Orgel: Christine Neudorfer Gesang: Martha Weber Aufnahme: Heinz Malzer