Abendgedanken Ostersonntag: zwischen Leere und Freude des Lebens

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Sie stand draußen vor dem Grab und weinte. Sie wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister.
(Auszüge aus dem Evangelium nach Johannes)

Das leere Grab. Für den einen nichts Besonderes, für den anderen ein Rätsel und wieder für einen anderen ein Zeichen des Lebens. Aber da ist nicht nur das leere Grab, sondern sind auch noch die Begegnung und der vertraute Ruf beim Namen: Maria. Jesus lässt sich in den Zeichen und in seinem Rufen erkennen.
Auch wir können die Zeichen Gottes lesen lernen. Auch wir können seinen Ruf hören, wenn er uns beim Namen nennt. Denn Jesus spricht jede und jeden an und möchte uns zum Leben führen. Seine Auferstehungsbotschaft ist deutlich und klar: Mache dich auf, werde Zeugin oder Zeuge des Lebens, dort wo die Strukturen der Welt, dich oder andere Menschen im Leben beschneiden. Mache Dich auf und werde Zeugin oder Zeuge des Glaubens, dass Gott lebt, damit auch wir hoffnungsvoller leben können.

zum Video mit den Abendgedanken am Ostersonntag in unserer Kirche

Gedanken: Slawomir Dadas
Orgel: Christine Neudorfer
Gesang: Martha Weber
Aufnahme: Heinz Malzer