Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
wir feiern heute den ersten Adventssonntag und den Beginn des neuen Jahreskreises. Wir wollen Gott Danke sagen für das vergangene Kirchenjahr, das er uns geschenkt hat; geprägt von zahlreichen Herausforderungen; unter anderen, von der Corona-Pandemie. Es war ein Jahr, in dem wir Heilige Messen nicht regelmäßig miteinander feiern durften. Aber wir danken ihm für seinen Schutz und für seine Versorgung. Wir beten auch für jene, die unter den Folgen der Covid 19-Pandemie leiden.
Advent heißt Ankunft. Wir gedenken der ersten Ankunft Jesu unter uns Menschen und gleichzeitig seiner anschließenden Ankunft ins Herz jedes einzelnen von uns. Jesus bringt uns Heil und Hoffnung, was wir in dieser Krise dringend brauchen, denn er ist der Heiland der Welt. Wie wir im Gotteslob 227 singen (Komm du, Heiland aller Welt……) wird er auch uns Gnade und Frieden von Gott schenken. Er kommt als Retter auf die Erde. Advent ist eine Zeit des Wartens. Wir Christen sollten für seine Ankunft gut vorbereitet sein. In Uganda bereiten sich die Christen indem sie regelmäßiger für Gebet zusammentreffen. Sie tun dies, indem sie in den Häusern Rosenkranz beten und Heilige Messen in kleinen ‚christlichen Gemeinschaften‘ (obubondo) feiern.
Jesus gibt uns im heutigen Evangelium einen Tipp, wie wir uns auf seine Ankunft vorbereiten könnten. Er sagt; „Seid Wachsam..“ Aber was bedeutet Wachsam zu sein?
Wachsamkeit bedeutet, sich des christlichen Lebens bewusst zu sein und die Zeichen der Zeit zu erkennen. Die Zeichen heutiger Zeit sind die Bedürfnisse des Nächsten, das Leid und die Tränen des Nächsten.
Im Evangelium überträgt ein Mann seinen Dienern Verantwortung und teilt jedem eine bestimmte Aufgabe zu. Jeder von uns hat seine Verantwortung und die Aufgabe gegen Grausamkeit, Ungerechtigkeit, Armut, Umweltzerstörung, Rassismus in der Welt zu kämpfen. Da wir nicht wissen, wann der Herr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen, sollten wir wachsam sein und unsere Aufgaben erfüllen. Er darf uns nicht schlafend antreffen. Paulus betont, dass wir an diesem Tag, an dem der Herr kommt, schuldlos vor dem Heiland dastehen sollten.
Wachsamkeit bedeutet auch sich im Herzen vorzubereiten, um den Sohn Gottes zu empfangen. Es stehen vor uns vier Wochen als Vorbereitungszeit. Durch Gebet, Fasten und Almosengeben, erneuern wir nicht nur unser geistliches Leben, sondern wir nähern uns auch Gott, unserem Heiland.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen ersten Adventssonntag. Bleiben Sie gesund.
Alex Matovu Bukenya Priesterstudent und Praktikant