Die Kirche feiert heute die Liebenden. Das ist ein wunderschönes Thema. Eingeladen sind alle Paare, junge und alte, ganz egal wie lange sie sich schon kennen, die Freude in ihrer Beziehung spüren und die das Geschenk der Liebe feiern möchten. Man blickt zurück auf so viele schöne gemeinsame Erlebnisse, aber auch auf schwierige Zeiten und traurige Erlebnisse. Wir können uns dabei an Jesus Christus orientieren, der sagte: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!“ Das ist unser christlicher Grundauftrag. Die Kirche ist ein Ort der Liebe. Die Liebe braucht Momente der Feierlichkeit, der Bewusstwerdung, der Dankbarkeit. Sie braucht Rituale und Feste jenseits des Alltags, wo die Liebe gefeiert wird. Wo Menschen in echter Liebe einander zugetan sind und sich ehrlich füreinander einsetzen, dort ist Gott nicht fern. Wir feiern nicht nur das Sakrament der Ehe. Wir halten Ehevorbereitungskurse, Gottesdienste für Jubelpaare, finanzieren Eheberatungsstellen. Aber auch die Segnung von Liebespaaren hat eine lange Tradition. An vielen Orten gibt es jetzt auch schon Segensfeiern für junge Eltern, die ein Kind erwarten. Liebende zu begleiten ist der Kirche wichtig, nicht nur bei den Höhen, sondern auch in den Tiefen. Z.B. wenn man den geliebten Menschen, mit dem man sein ganzes Leben verbracht hat zu Grabe tragen muss. Die Liebe hat ihre ganz tiefen Wurzeln in Gott, der die Quelle der Liebe ist.
Heute feiern wir den hl. Valentin, der als Schutzpatron der Liebenden gilt. Sein Bekanntheitsgrad ist vergleichbar mit dem des Nikolaus oder des hl. Martin. Valentin war im 3. Jahrhundert Priester und Bischof von Terni, der Liebespaare heimlich nach christlichem Ritus traute, obwohl Kaiser Claudius II., das verboten hatte. Außerdem beriet er angeblich auch Ehepaare bei Krisen. Das galt als staatszersetzend und er wurde in Gefängnis gebracht und am 14. Februar hingerichtet. Dieser Tag galt als Ehrentag der römischen Göttin Juno, deren Statuen an diesem Tag mit Blumen verziert wurden. Außerdem bekamen die Frauen an diesem Tag schon Blumen geschenkt. Das alte heidnische Fest wurde christianisiert, eine Praxis, die auch beim Weihnachtsfest angewendet wurde. Die Wurzeln des Festes liegen also bei Juno, der Beschützerin der Ehe und der Frauen. Das Blumenschenken machte den hl. Valentin wahrscheinlich zu einem der populärsten Heiligen, obwohl er selbst nichts mit den Blumen zu tun hatte. Trotzdem ein liebenswerter Brauch.
Birgit Raffelsberger Pastoralassistentin