Die Firmlinge und ihre Eltern waren eingeladen zu einem Kreuzweg. Er begann mit der Frage, ob Kreuze überhaupt noch in unser Leben passen. Wir haben ganz andere Lebenskonzepte und wollen uns gar nicht mit Kreuz und Leid auseinandersetzen. Und dennoch hat einer vor 2000 Jahren sein Kreuz für uns auf sich genommen. Natürlich wollen junge Menschen ein Leben, wo sie vor lauter Freude jubeln und Luftsprünge machen. Das wollen die Firmlinge, das wollen die Eltern und auch Gott. Und trotzdem gibt es auch für die jungen Menschen Zeiten, wo sie schwer belastet sind. Sei es durch den Tod des Opas in der Coronazeit oder sie fragen sich warum gerade sie diese schere Krankheit durchmachen müssen. Sie möchten genauso unbekümmert durch das Leben gehen wie ihre Freunde und trotzdem fühlen sie sich dauernd einsam und verlassen oder jede Schularbeit setzt sie unter großen Stress, dass sie es gar nicht mehr aushalten. Und gerade in diesen Zeiten gibt es einen, der das alles kennt: Auslachen, verspotten, schlagen, Schmerz, Gewalt, Einsamkeit, Verrat, Tod. Jesus. Wir können mit all unseren Nöten und Bedrängnissen im Gebet zu ihm kommen und erfahren dadurch inneren Frieden.
Kreuz des Pilatus:
Wann zeige ich mit dem Finger auf andere Leute und verurteile sie?
Wie fühlt es sich an, wenn andere mich ungerecht verurteilen?
Kreuz des Simon von Zyrene:
Wann war ich schon gezwungen anderen zu helfen, obwohl ich nicht wollte? Was geht mich das an? Sollen doch die anderen tun. Aber wenn ich dann helfe merke ich, dass das mir auch gut tut.
Kreuz der Veronika:
Sie nahm all ihren Mut und ihre Stärke zusammen, drängte sich in diesem gefährlichen Tumult nach vorne um Jesus das Schweißtuch zu reichen. Was sind meine Stärken, die ich für andere einsetzen kann? Zuhören, trösten, in den Arm nehmen, …
Kreuz der weinenden Frauen:
Die Frauen am Wegrand waren, empathisch, betroffen. Ihnen war das Leid von Jesus nicht egal. Sie zeigten ihre Gefühle, weinten am Wegrand, während die Masse schrie: „Kreuzige ihn!“
Mit wem fühle ich mit? Wer fühlt mit mir? Meine Eltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde, Oma und Opa? Wem ist mein Leid nicht egal?
Wer sind die Menschen, die meinen Kreuzweg begleiten, die mir Lasten abnehmen, die sich für mich einsetzen, die meinen Lebensweg begleiten und die da sind, wenn ich sie am dringendsten brauche?
Die Firmlinge beschrifteten Kreuze mit ihren eigenen Erfahrungen und hängten sie zu den Kreuzen des Lebens am Kirchenplatz dazu.
Wir wünschen unseren Firmlingen viele Auferstehungserfahrungen mitten im Leben.
Fotos: Andrzej Gorgol Text: Birgit Raffelsberger