Den Abschluss der Sternsingeraktion bildet traditionell die Sternsingermesse am 6. Jänner. Vorbereitet und gestaltet wurde der Gottesdienst von den Sternsingerinnen und Sternsingern. Und so war auch eine große Zahl jener Kinder und Jugendlichen, die in den vergangenen Tagen als Kaspar, Melchior oder Balthasar unterwegs waren, noch einmal in den bunten Sternsingergewändern in die Kirche gekommen.
Der Stern von Betlehem und jene Sterne, denen wir nachfolgen standen im Zentrum der Texte zum Gottesdienst:
Ein Stern spielt am heutigen Festtag eine zentrale Rolle. Von den Sterndeutern aus dem Osten wird uns dabei berichtet. Sie haben einen Stern aufgehen sehen und sind ihm gefolgt.
Naturwissenschaftlich gesehen, sind Sterne Gesteinsbrocken oder rotierende Gasbälle, oftmals viele Lichtjahre entfernt. Die Sterne am Himmel können wichtige Anhaltspunkte zur Orientierung sein. Manche Menschen vertrauen darauf, dass ihnen die Sterne wichtige Informationen für die Zukunft geben.
Für die Sterndeuter war der Stern, dem sie nachgingen ein Zeichen der Freude, ein Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Welt und ein Zeichen dafür, dass Gott nah bei den Menschen ist, dass er die Menschen nicht allein lässt.
Was sind die Sterne in unserem Leben, die uns Orientierung geben?
Welchen Sternen folgen wir?
Gibt es auch bei uns Sterne, die uns den Weg zur Krippe, zu Jesus zeigen?
Der Stern spielt auch beim Sternsingen eine große Rolle. Eine Sternsingergruppe ohne Stern wäre ja praktisch nicht vorstellbar.
Die Sternsingerinnen und Sternsinger, die in den letzten Tagen im Pfarrgebiet unterwegs waren, sind also einem Stern gefolgt – in unserem Fall sogar einem leuchtenden Stern. Aber nicht nur wörtlich genommen, auch im übertragenen Sinn gibt es den Stern, der die Sternsinger bei ihrem Einsatz leitet.
Was aber ist der große Stern, dem die Sternsinger folgen?
Da ist sicher einmal die Motivation eine gute Zeit zu verbringen, eine Aktivität gemeinsam mit Freunden zu erleben. Etwas zu machen, was man gerne tut, was Spaß und Sinn macht.
Da ist die Freude der Menschen über den Besuch der Sternsinger, die immer wieder, und heuer besonders spürbar wird.
Und da ist der Wille, einen Beitrag zu leisten, die Welt besser und gerechter zu machen. Die Möglichkeit, Menschen in den ärmsten Gebieten der Erde zu helfen, und ihnen dadurch die Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen.
Mit diesem Gottesdienst konnte eine sehr erfolgreiche Dreikönigsaktion abgeschlossen werden.
Text: Bernhard Baumgartner, Fotos: Andrzej Gorgol, Pfarre Wels Vogelweide
Die Sternsingermesse
Bernhard Baumgartner berichtet von der Sternsingeraktion 2022:
Vom 1. bis zum 5. Jänner waren die Sternsinger wieder im Pfarrgebiet unterwegs. Doch auch die diesjährige Dreikönigsaktion verlief anders als in früheren Jahren, denn Sternsingen fand nur im Freien statt. In geschlossen Räumen wäre es durch Abstandsregeln und Maskenpflicht schwierig geworden. So konnte nur ein Teil der Häuser in der Vogelweide von Kaspar, Melchior und Balthasar persönlich besucht werden. In den übrigen Häusern haben wir versucht einen Gruß der Sternsinger in den Postkästen zu hinterlegen, und so über 4000 Kuverts verteilt, um möglichst viele Menschen im Pfarrgebiet zu erreichen.
Dies alles war möglich, da wieder viele Menschen bereit war, bei der Sternsingeraktion mitzumachen.
In diesem Jahr waren 18 Sternsingergruppen unterwegs. Diese wurden von insgesamt 39 Personen gebildet, davon 17 Kindern, 18 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie durch eine vierköpfige Erwachsenengruppe.
Viele Sternsingergruppen haben berichtet, dass die Freude in den besuchten Haushalten, dass nach einem Jahr Pause wieder Sternsinger unterwegs sind, besonders groß war.
Auch die traditionellen Jausenplätze waren diesmal nicht möglich. Stattdessen erfolgte die Verköstigung der Sternsinger im Pfarrheim. Diese Aufgabe haben die Köchinnen und Köche des Jungschar- und Ministrantenlagers, sowie das Barteam übernommen, sodass unsere Könige an allen Tagen gut versorgt waren.
Der Einsatz der Sternsingerinnen und Sternsinger, von denen viele auch an mehreren Tagen unterwegs war und die große Spendenbereitschaft der Menschen in der Vogelweide haben zu einem sehr erfreulichen Sammelergebnis geführt. Bis zum 5. Jänner konnten 10.087,33€ an Spenden gesammelt werden.
Mit den Spendengeldern an die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar werden in diesem Jahr die indigenen Völker im Amazonas-Regenwald in Brasilien unterstützt. Durch die zunehmende Abholzung des Regenwalds, ist ihr Lebensraum stark bedroht, was oft zur Vertreibung dieser Menschen aus ihren angestammten Gebieten führt. Den Menschen wird geholfen durch Rechtsbeistand bei der Durchsetzung ihrer Landrechte, durch Unterstützung bei der Schaffung von Einkommensmöglichkeiten zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit, sowie durch Bildungsmöglichkeiten, die auf ihre indigene Kultur abgestimmt sind, denn Bildung ist die Voraussetzung dafür, einen selbstbestimmten Weg zu beschreiten.
Ein großer Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser sehr erfolgreichen Sternsingeraktion beigetragen haben, den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die als Sternsinger unterwegs waren, den Begleitpersonen, den Köchinnen und Köchen, sowie den Jungschar-Gruppenleitern für die Arbeiten bei Vorbereitung und Durchführung.
Ein großes Danke aber auch allen Menschen, die durch ihre großzügigen Spenden zum erfreulichen Ergebnis dieser Aktion beigetragen haben.
Im kommenden Jahr, hoffen wir, wieder mehr Haushalte persönlich besuchen zu können.