Ich möchte heute eine Brücke schlagen von den guten Wirkungen der Kräuter hier zur Begegnung von Maria und Elisabeth und auch zu unseren Begegnungen im Leben. Kräuter so haben wir gehört können unser Immunsystem aufbauen, sie können wohltuend, heilend und erfrischend sein, anregend oder reinigend.
Im Wort Gottes heute an uns wird uns von einer Begegnung erzählt die auch so wirkt. Maria ein junges Mädchen, vielleicht 15,16 Jahre alt ist schwanger unter ganz besonderen Umständen. Freudigen weil ihr verkündet wurde, Gottes Geist ist mit ihr und sie wird Gottes Sohn zur Welt bringen und beängstigenden, sie ist nicht verheiratet und es ist eine große Lebensverheißung. Wir können’s verstehen, dass sie so etwas nicht für sich behalten und allein verarbeiten wollte. Maria macht sich auf und besucht Elisabeth ihre Cousine die auch schwanger ist. Es werden besondere Kinder sein, der Johannes und der Jesus. So hatte es der Engel Gabriel Elisabeth und Maria verkündigt. Johannes und Jesus werden nicht nur das Leben ihrer Eltern völlig verändern, sondern auch die Welt. Den Glauben werden sie verändern. Gott und die Welt neu verstehen lassen.
Warum Maria wohl gerade zu Elisabeth geht? Vielleicht war sie ihr schon immer eine mütterliche Freundin, bei der sie viel Verständnis fand.
Die Begegnung beginnt so: Maria betritt das Haus des Zacharias und begrüßt Elisabet, wahrscheinlich sehr überschwänglich und herzlich. Elisabet freut sich. Es wird erzählt, auch das Kind, das sie in ihrem Leib trägt, hüpft. Diese Begegnung ist eine Begegnung voller Emotionen, voller Freude, keine oberflächliche Begegnung. Sie geht tief und sie berührt den ganzen Menschen mit Leib und Seele. Wir hören, Gottes Geist ist mit Elisabeth und sie erkennt. Sie sieht klar: Sie drückt ihre Erkenntnis aus. Du bist gesegnet Maria und gesegnet ist dein Kind. Selig bist du Maria weil du glaubst was Gott dir sagt und es sich erfüllt. Vielleicht ist Maria voll Bangen aufgebrochen zu Elisabeth aber diese Begegnung tut ihr, tut ihnen beiden gut. Sie ist ermutigend, heilend, Hoffnung bringend.
So geht es auch uns oft: Manchmal ist es ein freudiges Ereignis, manchmal etwas Belastendes. In guten Begegnungen mit Menschen können wir das Leben teilen, das Leben wie es gerade ist. Vielleicht freudig, zufrieden, erfüllt, vielleicht belastet und voll Sorge und Ängsten. Vielleicht mit vielen Fragen oder Zweifel, vielleicht wütend und enttäuscht, vielleicht voller Visionen und Träumen. Wenn ich heute in unsere Runde schaue, in unsere Gemeinschaft, ist in der Vielfalt unseres Lebens wahrscheinlich vieles davon da.
Wie sind unsere Begegnungen hier in unserer Pfarrgemeinschaft, im Freundeskreis, in der Familie. Ist es nur oberflächlicher Smalltalk oder sind es manchmal auch Begegnungen, wo wir das Leben teilen können, das Leben wie es jetzt gerade ist. Begegnungen die wie die Kräuter vor unserem Altar wohltuend wirken, erfrischend, würzig, anregend. Begegnungen die heilend wirken, aufbauend. Manchmal liegt es an uns, Rahmenbedingungen zu schaffen die solche Begegnungen möglich machen. Eine Atmosphäre des Zeit habens, des Zu Hörens der liebevollen Aufmerksamkeit. Ich wünsche uns, das wir oft auch bewusst um Gottes Geist bitten, um Gottes Begleitung, damit wir erkennen können was der andere braucht, wie es ihm, ihr geht.
Ich glaube dass gute Begegnungen gerade jetzt wo wir keinen Pfarrer mehr vor Ort haben besonders wichtig werden. Wo wir uns darüber austauschen, was wir uns für unsere Pfarrgemeinschaft wünschen, welche gute Ideen wir für unser Zusammenleben haben, wo wir miteinander beten und feiern. Im Gespräch ergibt sich vielleicht, dass Hilfe, Mitarbeit angeboten wird oder dass ich den anderen fragen kann ob er, sie ihre Fähigkeiten einbringen möchte. Aus Unsicherheit und Bangen vor der Pfarrzukunft entstehen dann wie bei Maria vielleicht Hoffnung, Neu Denken, Träume und Visionen die uns gut tun.
Gabi Niederschick