Er macht alles gut!

Schwestern und Brüder im Herrn!

Immer wieder treffen wir auf Menschen mit Behinderung beim Sehen, Hören, Sprechen, Fortbewegen usw. Vielen kann heutzutage geholfen werden:

  • Ärzte bringen Gelähmte zum Gehen oder können Menschen das Sehen ermöglichen.
  • Gelähmte können durch einen gesprochenen Befehl an ein Gerät den Fernseher oder den Ton aus- und einschalten.
  • Manche Behinderte können Sport betreiben, ganz aktuell gerade bei den paralympischen Spielen in Paris zu sehen.
  • Kranke Menschen können in geschützten Werkstätten arbeiten – manchmal auch im normalen Berufsleben.
  • Wieder andere erbringen trotz körperlicher Gebrechen erstaunliche geistige Leistungen.
  • Freilich, manche Menschen ziehen sich in die Einsamkeit zurück. Zur Zeit Jesu waren sie dazu gezwungen, sie wurden ausgestoßen aus der Gemeinschaft.

Jesus verstand sich anfangs als Prophet bei den Israeliten. Im heutigen Evangelium (Mk 7, 31-37) hören wir, dass er auch im Land der Hirten tätig ist und dort einen Taubstummen heilt. Man könnte Jesus als den ersten Missionar bezeichnen. Der Evangelist Markus will damit wohl sagen, dass Gottes Botschaft an alle Menschen ergeht.

Jesus geht es nicht nur um Heilung der Krankheit, er will Menschen dadurch zu Gott führen! Er schenkt dem Taubstummen Gehör und Stimme, damit der Geheilte Gottes Stimme hören und von Gottes Liebe sprechen kann.

Die Leute damals staunten und sagten: „Er macht alles gut!“ Damit erfüllte sich durch Jesus auch das, was in der ersten Lesung heute vom Propheten Jesaja (Jes 35, 4-7a) vorhergesagt wurde.

Das Wort „Effata“ – „Öffne dich“ ist auch an uns alle, an jede und jeden auch an unsere Christengemeinde und unsere Kirche gerichtet!!

Wir leben leider in einer Zeit, in der Gott immer öfter NICHT vorkommt!! Jesus erlebte das bei den Pharisäern und Schriftgelehrten. Deshalb ging er zu den Heiden, wo er Menschlichkeit und Mitgefühl erlebte: Der Kranke kam nicht von selbst, Mitmenschen hatten Mitleid mit ihm und brachten ihn zu Jesus, damit er ihn heile. Da zeigte sich wahre Nächstenliebe bei den Heiden! Karl Rahner nannte das „anonymes Christentum“.

Wie schaut unser Christsein heute aus?

Papst Franziskus wünscht seiner Kirche einen missionarischen Schwung, d. h. mit den Augen sehen, wo es Not und Sehnsucht gibt, mit den Ohren Gottes Wort aufnehmen und dann danach handeln!

Wie geht es uns, jeder und jedem, mit diesem Wunsch des Papstes?? Ich denke, alle sollen wir uns als „Erfüllungsgehilfen“ Gottes angesprochen fühlen und nach seinem Wort handeln. Dann „macht er alles gut“!

Josef Bernögger
Diakon