Ich weiß nicht wie es euch geht, aber in meinem Freundes und Familienkreis wird momentan viel diskutiert und geredet. Über das Weltgeschehen, allem voran über den neuen US Präsidenten Trump aber auch besonders viel über unser Land. Wir bekommen eine neue Regierung. Sorgfältig lesen wir alle die Zeitungen und schauen Nachrichten um einen Überblick über die wichtigsten Themen, Inhalte und Ziele zu bekommen. Wofür treten die Politiker ein, wer und was ist ihnen ein Anliegen und wogegen sind sie?
Ich gebe zu dass ich Ängste habe, dass Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, die Sorge um geflüchtete oder sozial benachteiligte Menschen und der Erhalt der Schöpfung mit Klimamaßnahmen leiden werden. Vielleicht macht auch ihr euch Sorgen, seid verunsichert und aufgewühlt.
Und da möchte Gott uns Mut machen, Hoffnung schenken. Nicht nur unsere Politiker heute stellen ihr Programm vor, auch Jesus. Und das hören wir heute im Wort Gottes an uns.
Der Evangelist Lukas beschreibt wie Jesus in der Kirche seiner Heimatgemeinde spricht. Seine Rede ist überraschend kurz. Der Geist Gottes ruht auf mir, denn Gott hat mich gesalbt, er hat mich gesandt damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe, den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht, damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr Gottes ausrufe.
Die Inhalte sind nicht neu, sie stehen im alten Testament beim Propheten Jesaja. Neu und für seine Zuhörer wohl überraschend, ist seine Antwort: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt erfüllt. Ich beginne mit der Umsetzung und Verwirklichung der prophetischen Verheißungen! Wir wissen er hat sein Versprechen eingelöst. Seine guten Nachrichten, seine Frohbotschaft haben Menschen aufgebaut, ihnen Hoffnung und Lebenswert geschenkt. Jesus hat ihnen die unbedingte Liebe Gottes verkündet und zugesagt. Er hat Menschen von ihren Dämonen befreit, Schuld vergeben und ihnen Freiheit und Neuanfang ermöglicht. Er hat ihnen die Augen geöffnet und sie sehen lassen, dass der Mensch und sein Wohl immer wichtiger als das Gesetz sein müssen und das niemand ausgeschlossen wird. Er hat ihnen eine neue Sicht auf das Leben ermöglicht, auch auf das Leben nach dem Tod Wir Christen und Christinnen, du und ich möchten Jesu Botschaft leben, möchten dieses Gute, Befreiende, Heilsame weiterleben. Wir tragen Verantwortung, ob Menschsein gelingt, ein Mehr an Menschlichkeit mit unserem Tun in die Welt kommt.
Und da hat mich ein Wort besonders getroffen. HEUTE!
Heute wo ich Angst und Sorge habe, wegen der politischen Umbrüche.
Wie auch immer die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingen aussehen, uns als Christen die wir Jesu Botschaft leben wollen muss dieses
„HEUTE hat sich ERFÜLLT“ der Maßstab des Denken und Handelns sein. Jeden Tag neu müssen wir überprüfen bin ich, sind wir als Gesellschaft für die Menschen denen es nicht gut geht da. Und ich denke es ist gerade jetzt gut viel darüber mit anderen Menschen zu diskutieren, zu reden, unsere Sicht als Christen zu sagen, auch auf die Gefahr hin Anstoß zu erregen. Vielleicht tragen wir durch diese Gespräche dazu bei, das auch andere Menschen eine neue Sichtweise bekommen.
Wenn ich mich den Menschen zuwende, wenn sie mir wichtig sind, werde auch ich befreiend und heilsam wirken , den auch wir sind gesalbt worden in der Taufe und in der Firmung und Gottes Geist, sein Beistand ist jedem von uns geschenkt .
Es ist wichtig wachsam zu sein, welche Geister uns beraten im Hinblick auf die Lebens und Gesellschaftsgestaltung. Gottes Geist hat immer das Wohl aller Menschen im Blick.
In der heutigen Lesung hat Paulus auf sehr sinnliche Weise mit dem Bild des Leibes und der unterschiedlichen Glieder darauf hingewiesen jede und jeder ist wichtig. Alle sind wichtig, damit gemeinsames Leben gelingen kann. Gott ist ein Gott der Vielfalt. Seien wir einander zugetan in Vielfalt, Solidarität und Liebe.
Gabi Niederschick