Jesus, der gute Hirt

Schwestern und Brüder im Herrn!

Mein Großvater hat 2 Weltkriege, mehrere Wirtschaftskrisen, Dürrejahre und persönliche Schicksalsschläge erlebt und musste mit allem zurechtkommen. Wir leben heute in einer Zeit mit unzähligen Informationsquellen. Aber ist unser Leben dadurch einfacher? Wie geht es dabei den Jugendlichen, die eine Entscheidung für ihren Lebensweg suchen? Wer blickt da wirklich durch? Ist das der Nährboden für die großen „Führer“, die genau wissen, wo es lang geht? Und jetzt haben wir auch noch das Problem mit dem Coronavirus und seinen Auswirkungen dazu.

Im Evangelium verwendet Jesus Bilder aus seiner Zeit, um den Zuhörern zu sagen, worauf es ankommt. Er selbst ist der gute Hirt, der uns Menschen den Weg zu einem gelungenen Leben zeigen will. Er kennt jeden Menschen beim Namen, wir kennen seine Worte und seinen Auftrag. Er lädt uns ein, auf das Wort Gottes zu hören und danach zu leben, damit unser Leben gelingen kann. Er lenkt unseren Blick auch auf die Schwachen der Gesellschaft, die Kranken und auf jene, die immer zu kurz kommen. Bei Jesus geht es nicht um Erfolg und Reichtum, sondern um Menschlichkeit, um Mitgefühl und um Einsatz für andere. Diese Solidarität fällt oft schwer. Wie geht es mir damit? Werde ich den Menschen gerecht, die mit mir zusammenleben?

Jesus verwendet im Evangelium noch ein zweites Bild und sagt: „Ich bin die Tür.“ Gemeint ist damit sowohl die Tür zu den Menschen als auch die Tür zu Gott. Was erwartet mich hinter dieser Tür? Jesus selbst nennt ihn Abba und sagt, dass auf uns ein liebender Gott wartet, der möchte, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben.

Josef Bernögger
Diakon