Fasten, Gebet und Almosen gehören zum christlichen Leben

„In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa. Er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Mk 1, 12-15

Am Aschermittwoch begann die Fastenzeit. Menschen verbinden mit dieser Zeit Unterschiedliches: weniger essen und trinken, vielleicht auch teilen, manchmal auch umkehren. Wieder andere haben dazu keine Meinung.

Dem Evangelisten Markus geht es nicht um Einzelheiten, er ist auch nicht der Mann vieler Worte. Es wird kurz und prägnant gesagt, wer Jesus ist und worum es ihm geht. Jesus steht bei der Taufe am Jordan vor Johannes, geht dann in die Wüste und schließlich nach Galiläa, um dort Gottes Botschaft zu verkünden. Jesus ist der im Alten Testament Verheißene. Eine neue Zeit kündigt sich an, das Alte ist überholt, das Warten hat ein Ende. Der letzte Satz des heutigen Evangeliums lautet: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“

Die Tage der Fastenzeit mahnen uns, Sammlung statt Zerstreuung zu suchen. Aber es ist nicht immer leicht, sich auf das Wesentliche zu besinnen und danach zu handeln. Wir sind eingeladen, unseren Lebensstil und unser Verhalten als Christen zu überprüfen.

Jesus kannte die drei Pfeiler des Judentums: Fasten – Gebet – Almosen geben. Das gilt und hilft uns auch heute.
Fasten hilft, unsere Wünsche in den Griff zu bekommen.
Gebet ordnet unsere Beziehung zu Gott, vor ihm meine Begrenztheit zuzugeben.
Almosen geben stärkt unsere Fähigkeit zur Nächstenliebe, sich auf die Mitmenschen einzulassen. Ich gebe von dem, was ich habe: Nahrung den Hungernden, meine Zeit den Einsamen, Mut einem Verzagten, Geld oder Waren einem Notleidenden. Wir leben ja als Gemeinschaft.

Fasten, Gebet und Almosen gehören zum Leben eines Christen.

Gott drängt niemand seine Liebe auf, er tat es auch nicht bei Jesus. Er möchte die freie Zustimmung von uns Menschen. Doch er ist mit uns auf dem Weg der Besinnung und Umkehr.

Josef Bernögger
Diakon