Manche Werbung heute wird witzig, andere ironisch, wieder andere voller Gefühle an uns herangetragen: Menschen werben für Vieles, damit es gekauft wird. Menschen werben um einen geliebten Menschen: früher mit Musik unter dem Balkonfenster; heute per SMS oder Internet statt mit einer Rose. Menschen werben eigentlich immer!
Das Evangelium berichtet uns, dass sich Jesus vor seinem öffentlichen Auftreten für 40 Tage in die Wüste zurückzog. Danach hungerte ihn und der Teufel begann 3mal um ihn zu werben. Jesus sollte seine Macht zeigen, damit aus Steinen Brot wird. Der Versucher versprach ihm alle Reiche dieser Welt und schließlich sollte Jesus den Vater auf die Probe stellen. Der Satan wirbt also um Jesus, damit er ihm gehören soll! Jesus widersteht diesen Verlockungen, er geht seinen Weg mit dem Vater!
Das Böse wirbt auch um uns, damit wir ihm gehören, damit er Macht über uns hat.
Viele Menschen setzen all ihre Fähigkeiten ein, um Karriere zu machen, um Beifall zu bekommen oder persönliche Vorteile zu erzielen.
Andere lassen sich im Sport, im Film oder in der Politik als Superstar feiern. Alles andere wird da nebensächlich!
Der Versucher packt auch jede/jeden von uns an, genau an unserer besten Stelle, dort, wo wir uns am sicherten fühlen. Und er verlangt oft nichts Bösartiges! Er kommt im Schafspelz und möchte uns vom Weg mit Gott ablenken.
Wir Menschen sind immer wieder – ob einzeln oder als Gruppe – Versuchungen ausgesetzt. Im litauischen Teufelsmuseum zeigt ein Bild Hitler und Stalin mit ihren Attributen: Hakenkreuz und Sowjetstern. Wie viele sind darauf hineingefallen oder tun es noch immer?!
Besonders in der Fastenzeit sollen wir überlegen, welchem Werben wir nachgeben wollen. Wir haben die Freiheit dazu! Fasten kann mich von der Angst befreien, zu kurz zu kommen. Ein Körper, der fastet der leerer ist, reagiert anders als ein voller: er gibt eine bessere Resonanz, er entscheidet anders.
Vor uns liegen die PGR-Wahl und die Caritas-Haussammlung und wir alle sind aufgerufen, dabei mitzumachen, zum Wohl unserer Pfarrgemeinde und zum Wohl der Notleidenden in Oberösterreich. Auch die Flüchtlinge aus der Ukraine warten auf Unterstützung!
Gott wirbt um uns Menschen, weil er uns liebt, aber wir trauen diesem Werben oft nicht so recht und gehen eigene Wege. Warum eigentlich?!
Paulus schreibt in seinem Brief an die Christen in Rom: „Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.“ Gemeint ist das Wort Gottes. Wer diesem Wort vertraut, der kann dem Versucher widerstehen und der wird den Weg der Nachfolge Jesu nicht verfehlen.
Nützen wir dazu besonders die 40 Tage der Fastenzeit. Ich wünsche uns allen eine gute Entscheidung!
Josef Bernögger Diakon