Predigt

Als ich gelesen habe, dass das Wort Gottes an uns heute über die Liebe handelt, habe ich mich sehr gefreut. Es ist eine meiner Lieblingsstellen. Nicht weil ich so romantisch veranlagt bin. Nein aber zu lieben und geliebt werden, danach sehnen wir uns alle. Oder? Es ist das größte Geschenk des Lebens, wenn ich geliebt werde, so wie ich bin. Ob vom Partner, der Partnerin, von den Eltern, Kindern, von guten Freunden und von Gott. Und zu lieben, ist gleichzeitig die größte Herausforderung. Wenn ich zu euch schaue, dann ist hier in unserer Gottesdienstgemeinschaft sicher die ganze Vielfalt des Lebens vertreten. Da gibt es Menschen, denen es gerade richtig gut geht und das ist schön, aber auch Frauen, Männer und Kinder ,die traurig, verletzt oder einsam sind.. Und jede, und jeder, sehnt sich nach Liebe. Liebe, die manchmal leicht und beglückend ist, oft herausfordernd, wenn das Zusammenleben belastet ist von Krankheit, Streit oder Schuld.

Ein König fragte einmal seine weisen Berater.

Was bleibt, wenn wir einmal aus diesem Leben scheiden müssen?
Antwort: Die Liebe, die wir empfangen haben und die Liebe, die wir geschenkt haben.
Das ist auch die Botschaft des heutigen Evangeliums

Jesus sagt uns, er ist mit seinem Vater in inniger Liebe verbunden, er hat die Liebe seines Vaters an uns weitergeschenkt und er bittet uns eindringlich: Jeden einzelnen von uns bleibt in dieser Liebe, bleibt mit mir und dem Vater verbunden und schenkt diese Liebe weiter an alle, denen ihr begegnet. Das trage ich euch auf, sagt Jesus: „Liebt einander“
Jesus hat sein Leben wirklich für uns, die er Freunde nennt, hingegeben, bis zum Tod. Auch wir sind dazu aufgefordert unser Leben einzusetzen. Und wir tun es auch, wenn wir lieben, indem wir unsere Zeit und unsere Fähigkeiten herschenken an Mitmenschen. Wenn wir ihnen helfen, zuhören, mit den Kindern spielen, Menschen pflegen, sie trösten, für sie da sind oder auch für sie beten.  Die Liebe zeigt sich in vielen Kleinigkeiten, Gesten, Worten und Taten. Von Jesus sind uns viele Begegnungen, wichtige Worte und Taten bekannt, die von der Liebe zu den Menschen geprägt sind. Denken wir daran, wie er mit Menschen umgegangen ist, die Fehler gemacht haben. An die Ehebrecherin, an Zachäus, der die Menschen finanziell ausgenommen hat in seiner Gier, an die zwei Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt wurden. Er hat uns vorgelebt zu verzeihen, an das Gute im Menschen zu glauben und immer wieder einen Neuanfang zu schenken. Er hat uns vorgelebt, kümmert euch umeinander und vergesst nicht auf die, die heute in eurer Gesellschaft unter Ungerechtigkeit leiden oder vergessen werden. Schaut genau hin, dort wo ihr lebt, wer euch braucht. Liebe ist zwar nicht immer leicht, aber die Liebe, die wir schenken verändert das Leben zum Guten.

Oft sind es Worte aus der Bibel, die mich wachrütteln, wo Fragen laut werden wie auch heute. Lebe ich meinen Alltag verbunden mit dir Gott, der du Liebe schenkst und lehrst?

Predigt: Gabi Niederschick